Radikalkur für Eichborn

Weniger Titel, weniger Mitarbeiter

10. April 2008
Redaktion Börsenblatt
Der Eichborn Verlag wird in diesem Jahr deutlich weniger Titel produzieren, statt den zuletzt 180 sollen in diesem Jahr nur noch 120 Novitäten erscheinen. Das sagte Stephan Gallenkamp, Vorstandsvorsitzender des Verlags, der im Dezember als Sanierer zu dem mit rückläufigen Umsätzen und hohen Verlusten zu kämpfenden Unternehmen nach Frankfurt geholt worden war. "In zwei Jahren wird man im Programm sehen, inwieweit die Strukturmaßnahmen, die wir ergriffen haben, erfolgreich sind«, so Gallenkamp.
Die bisherigen Programm-Schwerpunkte, Literatur, Sachbuch, Humor und Geschenkbuch, Berufsstrategie, Andere Bibliothek und Hörbuch bleiben vorläufig bestehen, allerdings soll sich die Produktion deutlicher an Zielgruppen entsprechend der Sinusmilieus ausrichten. Gallenkamp will dabei insbesondere die Bereiche Berufsstrategie und Sachbuch stärken. Das Literaturprogramm wird künftig gänzlich von Berlin aus verantwortet und unter dem Label Eichborn Berlin publiziert. Fortgeführt werden soll auch das Programm der Anderen Bibliothek. Die Zahl der Mitarbeiter wurde von 63 im vergangenen Jahr auf jetzt 47 reduziert, einigen davon wurden Kündigungen ausgesprochen, darunter auch der bisherigen Herstellungsleiterin und Prokuristin Ulrike Bettermann. Die unterhalb der Vorstandsebene angesiedelt zweite Führungsebene, zu der unter anderem, Matthias Bischoff, Wolfgang Hörner und Bettermann gehörten, hat Gallenkamp aufgelöst. Bischoff verantwortet künftig den Programmbereich Unterhaltung, das heißt Humor und Geschenkbuch, Hörner die Literatur.