Voigt-Salus: "Bereits die erste Durchsicht der Bücher über das vergangene Wochenende zeigt, dass dieses Ziel realistisch ist." Nötig sei es, die Instrumentarien, die die Insolvenzordnung bereitstelle, klug einzusetzen.
Der vorläufige Verwalter erläuterte, dass zwar mit der Entscheidung des Gesellschafters, den Aufbau-Verlag nicht weiterzufmanzieren, die Zahlungsunfähigkeit und voraussichtlich auch die Überschuldung eingetreten sei, doch komme es wegen des mit der Insolvenz verbundenen
Kapitalschnitts nur noch darauf an, dass das operative Geschäft profitabel organisiert werden könne. Voigt-Salus "Wenn die Autoren, Druckereien und Arbeitnehmer an einem Strang ziehen, wird der Aufbau-Verlag nicht untergehen." Die Geschäftsführung habe bereits in den vergangenen Jahren durch Sanierungen eine positive Wende geschafft. Dieser bereits eingeschlagene Weg könne nun schnell zu Ende gegangen werden, betonte Voigt-Salus.
Voigt-Salus wolle dabei auch den mittelbaren Gesellschafter Bernd F. Lunkewitz einbeziehen, um so unnötige Reibungsverluste im Interesse aller und vor allem der 60 Arbeitnehmer zu vermeiden: "Rechtlich sicher ist, dass zur Insolvenzmasse alle Lizenzen und Rechte gehören, die der Verlag seit 1992 erworben hat". Ob dies auch für die zuvor entstandenen Rechte gilt, wollte Voigt-Salus noch nicht beantworten. Er hält es für möglich, dass diese Rechte wegen Fehlern bei Errichtung der Aufbau-Verlages GmbH durch die Treuhandanstalt inzwischen bei dem Gesellschafter liegen.
Diese Rechte seien laut Voigt-Salus allerdings wirtschaftlich unwichtiger: "Sollte der Gesellschafter in Bezug auf diese Rechte unkooperativ sein, behindert dies zwar, stellt aber nicht mein Konzept der Fortführung in Frage", zeigt sich Voigt-Salus zuversichtlich.
Der vorläufige Verwalter rechnet mit einer Eröffnung des Verfahrens zum 1. September. Er hofft, dass er bis dahin eine dauerhafte tragfähige Lösung präsentieren könne, die voraussichtlich einen neuen Investor einschließt.