In der Fachgruppentagung der Verleger übte der VA-Vorsitzende Karl-Peter Winters Kritik an der Politik, die Urheberrechtsfragen häufig nicht im Sinne des Schutzes des geistiges Eigentums bewerte. Auch Börsenvereins-Geschäftsführer Alexander Skipis und -Justiziar Christian Sprang kritisierten die Rolle des Gesetzgebers. Mit Blick auf den Paragrafen 52a sprach Sprang von einem "Gammelfleischskandal des deutschen Urheberrechts".
Im Vorgriff auf die Diskussion über die BAG in der Hauptversammlung sagte Winters: "Mir fällt es schwer, mich an den Beschluss des Vorstands zu halten, den ich selbst mit verabschiedet habe." Der Vorstand hatte darum geworben von rechtlichen Ansprüchen gegenüber dem Ehrenamt abzusehen.
Joerg Pfuhl von Random House blieb es vorbehalten, von einem kaum noch zu erwartenden Durchbruch zu berichten: Der Einigung von Verlegern und Übersetzern auf gemeinsame Vergütungsregeln. Vor Gericht (es gibt über 30 Urteile) habe keine Seite gewonnen. Der jetzt gefundene Kompromiss sei zwar nicht als "großer Erfolg" zu werten, doch er bringe Rechtssicherheit.
Kontrovers diskutiert wurde über die Branchenplattform Libreka! Einzelne Verleger, wie Christoph Links, kritisierten, dass sich das Projekt langsamer als angekündigt entwickle. MVB-Geschäftsführer Ronald Schild warb hingegen dafür, sich nicht auf die Defizite der Vergangenheit zu konzentrieren, sondern nach vorne zu blicken. Unterstützung bekam er dabei etwa von Campus-Verleger Thomas C. Schwoerer. Dieser wies zugleich auf fragwürdige Vertragsentwürfe von Amazon hin, die es dem Onlinebuchhändler möglich machen sollen, mittels Print on demand selbst Bücher herzustellen.