Ratgeberverlage

Kosten senken, neue Geschäftsfelder entwickeln

14. Oktober 2008
Redaktion Börsenblatt
Der Sommer hat sich für die Ratgeberverlage so dahin geschleppt. Der Markt entwickelte sich für sie schwächer und die Remissionsquote stärker als erwartet. Statt aber den Kopf in den Sand zu stecken, wollen sie ihre Ärmel hochkrempeln – mit Unterstützung der neu gewählten Sprecher des Arbeitskreises Ratgeberverlage (AkR).
Die Stimmung vor der Buchmesse sei zwar nicht glänzend, aber gut, sagte Nadja Kneissler heute während des traditionellen Herbsttreffens des AkR in Frankfurt; sie ist neue Verlagsleiterin von Delius-Klasing - und seit heute zugleich neue Sprecherin des Arbeitskreises. "Vor uns liegt viel Arbeit", so Kneissler. Vor allem drei Dinge seien wichtig: erstens, die Marktbewegungen weiterhin präzise zu beobachten; zweitens die Kosten für Remissionen im Blick zu behalten, und, drittens, den Blick nach vorn zu wenden – also "neue Ideen und Geschäftsmodelle, wie sie etwa mit dem Internet oder E-Books verbunden sind, nicht nur zu diskutieren, sondern umzusetzen”. Impulse dafür gab heute in Hülle und Fülle – und das besonders mit Blick auf das aktuelle Thema Nummer 1, E-Books. Ulmer-Verleger Matthias Ulmer zeigte en Detail, wie sich das Format in den Workflow integrieren laesst, Droemer Knaur-Geschäftsführer Ralf Müller steuerte eigene Erfahrungen bei. Ulmers Appell: "Erst am Ende der Produktionskette, also anhand von Druckdaten E-Books zu erzeugen, funktioniert nicht.” Um optimale Ergebnisse zu bekommen, müsse das vorher geschehen – am besten angedockt an das Lektorat. Neuer Sprecherkreis gewählt Außer Kneissler, die die Nachfolge von Georg Kessler (Geschäftsführer G+U) antritt, gehört auch Ralf Müller neu zum AkR-Sprecherkreis; Müller kommt für Matthias Ulmer. Hartwig Schneider (Geschäftsführer BLV), der gemeinsam mit Kessler und Ulmer den Arbeitskreis gegründet hatte, arbeitet weiterhin im Gremium mit.