Jahrestagung AK Hörbuchverlage

Hörbuch-Werbeflächen im Web 2.0 besetzen

17. Juni 2009
Redaktion Börsenblatt
Google, Twitter, Facebook - welche Chancen für das Hörbuch in den neuen Medien liegen, beleuchete Wolfgang Koch, Medienforscher beim Hessischen Rundfunk, auf der Jahrestagung des AK Hörbuchverlage heute in Berlin. "Man kann das Internet perfekt für die Hörbuchwerbung nutzen, wenn man sich in die Sache reinfuchst", lautete sein Fazit. 

Laut ARD-/ZDF Onlinestudie wächst die Internet-Verbreitung kontinuierlich, aber in den letzten Jahren langsamer: 2008 nutzten 42,65 Millionen Deutsche das Internet, das sind 65,8 Prozent der Bevölkerung. Unter 50 Jahren sind die allermeisten online. Bei den Älteren sind der Studie zufolge die Zuwachsraten hoch, aber die meisten Über-60-Jährigen sind nicht online. "Der Internetboom darf uns nicht dazu verleiten, zu meinen, dass alle Menschen online sind", sagte Koch in Berlin.

Einbahnstraßen-Kommunikation versus Schwarm-Intelligenz

Wie erwartet, wachsen im Internet die Web 2.0-Angebote am stärksten, insbesondere Videoportale wie youtube, oder myvideo und Netzwerke wie StudiVZ. Der Dienst Twitter hat nach dem Stand von Koch im vergangenen Monat gerade mal 78.000 User. "Twitter ist nur etwas für Medienprofis und wird bei weitem nicht die Bedeutung der sozialen Netzwerke wie Facebook erlangen", glaubt der Medienexperte. 

Online-Werbung

- Bei der Bannwer-Werbung liegen die Klickraten einigen Studien zufolge unter 0,2 Prozent, d.h. von 1000 Usern , die ein Banner sehen, klicken 2. 

- Verkaufte Flächen bei Google Adwords oder Yahoo! (machen z.B. Argon, Audiblie und soforthoeren.de)

Für Hörbuchverlage empfiehlt Koch in erster Linie Produktwerbung, die sich am einfachsten über Textwerbung erreichen lasse. "Versuchen Sie es. Man kann auch kleine Budgets umsetzen, z.B 30 Euro pro Monat, und den Prozess selbst steuern", sagt Koch. Anspruchsollere Werbemaßnahmen erfordern allerdings eine Strategie. Die Basis sei ein interner Workshop zu den Zielen und Ressourcen sowie die Optimierung der eigenen Website (Usability, Webanalyse) und Suchmaschinen-Optimierung.