Glossar zum Online-Marketing

Web 2.0

30. September 2009
Redaktion Börsenblatt
An dieser Stelle finden Sie jeden Mittwoch eine Worterklärung aus dem Bereich des Online-Marketings von Torsten Schwarz. Heute: Web 2.0

Web 2.0 bezeichnet das "Mitmach-Web", in dem die Nutzer selbst auch an der Produktion von Inhalten beteiligt werden.

Der Begriff "Web 2.0" wurde 2005 von Tim O'Reilly populär gemacht. Er sah darin zunächst eine Revolution der Computerindustrie hin zum Internet als universelle Plattform. Konkret beschrieb er auf der gleichnamigen Konferenz, anhand vieler Beispiele, wie proprietäre Dienste von frei im Internet verfügbaren Funktionen abgelöst werden.

Neben speziellen Technologien bezieht sich der Begriff auf eine veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets. Die Benutzer erstellen, bearbeiten und verteilen Inhalte selbst. Unterstützt werden sie dabei von frei zugänglichen interaktiven Anwendungen. Die Erstellung von Inhalten ist somit kein Privileg großer Medienunternehmen. Stattdessen werden Inhalte von einer Vielzahl von Nutzern erstellt und durch Vernetzung allgemein zugänglich gemacht.

Klassisches Beispiel ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Für Landkarten gibt es ein ähnliches System: Openstreetmap.org. Auch Bewertungsportale wie Qype oder Ciao sind Produkte des Web 2.0. Soziale Netze sind das jüngste Ergebnis der Entwicklung zum Web 2.0.

Für Betreiber von Webseiten stellen sich zwei Herausforderungen. Erstens erwarten Nutzer interaktive Funktionen, wie Kommentare oder Bewertungen, die sie von den großen Portalen gewohnt sind. Zweitens müssen Unternehmen heute neben den eigenen Webseiten auch große Portale mit Inhalten versorgen. Ein immer höherer Anteil der Internet-Verweilzeit entfällt nämlich auf Web 2.0-Portale und nicht mehr auf proprietäre Webseiten von Unternehmen.

 

Thorsten Schwarz: Herausgeber "Leitfaden Online Marketing" und Autor von "Erfolgreiches Online-Marketing"