"Mir geht es darum, eine Brücke vom Autor zum Leser zu schlagen", sagt Joachim Unseld dem Börsenblatt. Für die von ihm verlegte avantgardistische Literatur, etwa für die Bücher von Ernst-Wilhelm Händler und Thomas von Steinaecker, seien die Bilder von Rauch die ideale Entsprechung. "Die Umschläge sind mehr als Verpackung. Ich will dem Inneren eine Äußerung geben", so der Verleger.
Das Kunst-Konzept – für frühere Programme lieferten Andreas Gursky und Jonathan Meese Vorlagen für Cover – wird jedoch auch von der Mehrheit der Vertreter der FVA kritisch bewertet. Zwar schätzt etwa der Berliner Vertreter Rolf-Peter Baacke die Rauch-Cover, sagt aber: "Im Buchhandel fehlt die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Die Verpackung verhindert den Verkauf.« Gemeinsam mit vier weiteren Kollegen hat er zum Jahresende gekündigt. Unseld widerspricht: »Es ist generell schwer, Literatur durchzusetzen." Sein Autor Thomas von Steinaecker hält die Umschlagidee, die sich vom Mainstream absetzt, für »überzeugend«, die Diskussion darüber für "notwendig".