Frankfurter Buchmesse

Eins zu Null für Kafka

14. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Während seine amerikanischen Kollegen über "cost reductions" grummeln, ist Günter Berg bester Laune: Unser Herbst ist gut, ließ er sich auf der HoCa-Pressekonferenz vernehmen, die den Spagat zwischen E und U demonstrierte. Der Verlag, seit 227 Jahren in Hamburg ansässig, kam über die Flügel - mit Marcel Reich-Ranicki, der die Fortsetzung seiner "Lesebuch"-Reihe präsentierte, und St. Pauli-Präsident Corny Littmann, der dem Ausnahmeverein zu seinem 100. Geburtstag im kommenden Jahr ein dickes Buch widmet.
Mit Siegfried Lenz und dem siebenten Brenner-Roman von Wolf Haas im Rücken geht es dem HoCa-Verleger kommod, nur eins fehlt offenbar zum Glück: "Leider werden die Österreich-Verkäufe auf der Spiegel-Bestsellerliste nicht mitgezählt." Zur traditionellen HoCa-Pressekonferenz am ersten Messetag hatte Berg den großen MRR aufgeboten, und ihn, bedrängt von zahlreichen Kameras, ins Gespräch zu ziehen versucht. Am Ende natürlich die unausweichliche Frage zum Nobelpreis, MRR zeigte sich mäßig begeistert: "Ich habe das nicht gelesen, ich bin mit anderen Dingen beschäftigt." Vielleicht mit einem neuen Lesebuch für HoCa? Im Frühjahr kommt Kafka. Und dann? MRR: "Mir würden schon noch drei, vier Autoren einfallen. Aber das müssen Sie entscheiden."