"Die nachgewiesenen Hölzer wie Shorea oder Rhizophora kommen in aller Regel nicht in extra angelegten Plantagen, sondern fast ausschließlich in tropischen Natur- und Urwäldern vor", sagte WWF-Waldexpertin Nina Griesshammer. "Für die positiv auf Tropenholz getesteten Bücher, so der logische Schluss, muss natürlicher Tropenwald abgeholzt worden sein."
Der WWF hatte 43 deutschsprachige Verlage geprüft und stichprobenartig Titel ausgewählt, um eine Faseranalyse von Seiten und Cover vorzunehmen. Bei 12 der 19 beanstandeten Bücher befand sich das Urwaldholz in den Buchseiten, bei sieben Büchern im Umschlagsmaterial und in eingeklebten Papierteilen. DER WWF nannte unter anderen "Warum wackelt Wackelpudding?" (Bertelsmann Lexikon Institut, Tropenholzanteil 10,7 %), "Gegensätze entdecken mit dem kleinen Monster" (Bloomsbury, 17,9 %), "Weltbeste Briefe von Felix" (Coppenrath, 28,13 %), "Auf die Plätze ... fertig los" (Esslinger, 59,2 %), "Pixel", (Fleurus, 4,6 %), "Bei uns zu Hause" (Herder, 20,6 %), "Erforsche deine Umwelt" (Kosmos, 19,8 %), "Doktor Thompson" (Lingen, 34,5 %), "Meine kleine Satzwerkstatt" (Moritz, 59,5 %, "Wall.E Sticker-Buch" (Parragon, 16,4 %), "Freunde" (Pattloch, 22,6 %) und "Tiger & Bär entdecken die Welt" (Xenos, 20,2 %). Als positive Beispiele hob die Studie die Verlage Carlsen und Random House hervor, die stark auf Recyclingpapiere und Papiere aus nachhaltiger Waldwirtschaft setzen.
"Weil immer mehr der in Deutschland gekauften Bücher im Ausland und insbesondere in China produziert werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass durch den Kauf von Büchern in Deutschland Tropenwälder wie etwa in Indonesien zerstört werden. "Ausgerechnet Kinderbuchverlage sind mit verantwortlich dafür, dass die Lebensgrundlage der nachfolgenden Generationen zerstört wird", kritisiert Johannes Zahnen, Papierexperte des WWF Deutschland, die Verlage. Unter dem Motto „Kein Kahlschlag für Kinderbücher“ hatten sich Artisten in Orang-Utan-Kostümen vom Kastor-Hochhaus in Frankfurt abgeseilt.