Freitagabend, kurz nach halb neun: Problemloser Einlass zur "Happy China"-Party im Living XXL Bar & Restaurant – durchaus keine Selbstverständlichkeit nach der strengen Türpolitik, die bei den Ehrengast-Veranstaltungen der vergangenen Messetage galt. Ob die Leute sich schon nicht mehr hingetraut haben? Jedenfalls gibt es jede Menge freie Sitz- und Stehfläche, obwohl man hier einfach so hereinspazieren kann.
Geräumig-gemütlich geht es zu im abgedunkelten Saal unterhalb der Europäischen Zentralbank. "Come on over, baby", stimmt eine chinesische Sängerin in schwarzer Abendgarderobe den Blues an – man zeigt sich international. Und zugleich auch mit der eigenen Kultur verwurzelt: Eine Mongolengruppe in voller Trachtenpracht gibt Kopfgesänge aus tiefster, rauher Kehle zum Besten, begleitet von den Klängen ihrer Erhus (traditionellen chinesischen Saiteninstrumenten). Am großzügigen Buffet darf man sich dazu Sushi, Shrimps-Cocktail und Lammhackbällchen auf den Teller laden.
Nach dem Essen dröhnen die Bässe: Es gibt Techno. Und zwar ziemlich laut. Hat das jetzt noch was mit "Happy China" zu tun? Egal, diese Musik klingt wohl auf der ganzen Welt irgendwie gleich – was man ja als durchaus positives Signal im Sinne der Überwindung kultureller Grenzen werten könnte. Tanzen mag aber trotzdem kaum jemand dazu. Da hilft es auch nicht, dass der DJ die Regler noch ein Stück weiter aufreißt.
Offizielles Veranstaltungsende: 22 Uhr. Die Musik wird ruhiger und leiser. Ist wohl als Rausschmeißer gedacht – dabei würde man vielleicht gerade jetzt gern noch etwas bleiben. 20 Minuten später geht das Licht an, da begreifen es auch die Letzten. "Happy China", wirft Gastland-Sprecher Frank Wöllstein zum Abschied in die verbliebene Runde. Ein bißchen klingt das nach Beschwörungsformel.