Kommentar

Amazon unterwegs nach Offline

9. Dezember 2009
Redaktion Börsenblatt
Shoppen bei Amazon – das ist bislang nur virtuell möglich. In England könnte sich das bald ändern. Zwar dementiert der größte Onlinehändler vehement, dass er sich in der realen Welt stationär niederlassen möchte. Es wäre jedoch nicht das erste Dementi, dem die Umsetzung des Dementierten auf dem Fuße folgt. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.

Eigentlich geht‘s ja meist umgekehrt: Die Händler vor Ort bauen sich unter großen Mühen und mit hohem finanziellem Einsatz eine Dependance im Internet auf, um an der prächtigen Online-Welt teilzuhaben. Denn, und das ist mehr als bekannt: Die Kunden wollen die Möglichkeit haben, über verschiedene Kanäle einzukaufen. Weil Amazon bislang Mono- und nicht Multichanneling betreibt, kann der Gigant diesbezüglich einiges nachholen.

Und mal ehrlich: Wer würde nicht in einen Amazon-Shop gehen? Allein schon aus reiner Neugier. Um zu sehen, wie sich das Unternehmen offline präsentiert. Die starke Marke zieht global im Internet – und sie würde es stationär ebenso tun. Die Kunden könnten das begutachten, was bislang lediglich im Netz sichtbar ist. Zunächst einmal ist zwar nur die Rede von Abholstationen; bis zu attraktiven Läden, in denen die unterschiedlichsten Amazon-Produkte erworben werden können, muss es nicht mehr weit sein. Zwar straucheln derzeit manche Kauf- und Warenhäuser. Das heißt aber nicht, dass Amazon als Gemischtwarenladen der besonderen Art nicht erfolgreich sein könnte.