Auf gerade mal elf Wochen kommen Dan Brown mit »Das verlorene Symbol« (Lübbe, Platz 3) und Herta Müller mit »Atemschaukel« (Hanser, Platz 6) – nur eine Woche länger hat Frank Schätzing gebraucht, um sich mit »Limit« (Kiepenheuer & Witsch) den vierten Rang in der Jahresauswertung zu sichern.
Dass Brown und Schätzing erfolgreich sein würden, war nicht anders zu erwarten. Dass es aber Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller noch so weit hoch in die Charts schaffen würde, sorgt durchaus für eine Überraschung. »Der Titel lief im Weihnachtsgeschäft sensationell«, berichtet Hanser-Pressechefin Christina Knecht. 450 000 Exemplare seien bislang verkauft worden, die 18. Auflage sei im Handel, die 19. in der Herstellung. In den kommenden Wochen werde Müller noch einige Veranstaltungen wahrnehmen und damit das Interesse wachhalten. Auch international stoße Müllers »Atemschaukel« auf eine »phänomenale Resonanz«, so Knecht: »Wir haben das Buch bislang in mehr als 40 Sprachen verkauft.«
Mit sieben Titeln in den Belletristik-Charts steht der S. Fischer Verlag an zweiter Stelle hinter Carlsen. Allerdings ist davon nur Sarah Kuttners »Mängelexemplar« (Rang 9) in der Jahresauswertung vertreten. Für andere Bücher, wie für Judith Hermanns »Alice« oder Carlos Ruiz Zafóns »Das Spiel des Engels«, hat es nicht gereicht. Ähnlich erging es dem Heyne Verlag, der sich 2009 ebenfalls über sieben Bestsellerplatzierungen freuen konnte. In die Endauswertung schafften es aber weder Stieg Larssons »Vergebung« noch John Grishams »Der Anwalt«. Auch Droemer Knaur erzielte nur kurzfristige Listenerfolge – mit sechs Titeln in den Charts, aber keinem Hit in der Jahresauswertung. Weder Iny Lorentz mit »Die Rose von Asturien« noch Sabine Eberts »Blut und Silber« sind unter den Top 25 vertreten.
Dass der Deutsche Buchpreis Bestseller formen kann, hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach bestätigt – auch bei Uwe Tellkamp. Mit »Der Turm« (Suhrkamp), prämiert im Jahr 2008, konnte er sich 2009 Rang 21 in den Jahrescharts sichern.
Die längste Verweildauer im Ranking verbucht Cornelia Funke mit »Tintenherz«. 202 Wochen, also knapp vier Jahre, ist der Titel bereits dabei. »Tintenblut« bringt es bislang auf 101 Wochen. Auch Charlotte Roches »Feuchtgebiete« trocknen nicht aus – 71 Wochen Chartpräsenz lautet die Bilanz.
Der Blick auf die Belletristik-Liste zeigt, dass das Geschäft mit den Bestsellern auch 2009 wieder von All-Age-Büchern aus den Kinder- und Jugendbuchverlagen dominiert wurde. Acht von 25 Büchern sind diesem Genre zuzuordnen.
Top 3 der Belletristikverlage
129 Titel aus 52 Verlagen
1. 11 Titel: Carlsen (Kristin Cashore: »Die Beschenkte«, Dagmar Hoßfeld: »Conni, Anna und das wilde Schulfest«, Stephenie Meyer: »Bis(s) zum Morgengrauen«, »Bis(s) zur Mittagsstunde«, »Bis(s) zum Abendrot«, »Bis(s) zum Ende der Nacht«, »Bella und Edward: Bis(s), 4 Bände« und »Seelen«, Joanne K. Rowling: »Harry Potter und der Halbblutprinz«, »Harry Potter und die Heiligtümer des Todes« und »Die Märchen von Beedle, dem Barden«)
2. je 7 Titel: S. Fischer und Heyne
3. je 6 Titel: Droemer Knaur, Lübbe, Piper