Sessler-Verlag will gegen österreichisches Unterrichtsministerium klagen

Rechtsstreit wegen Textänderung

25. Januar 2010
Redaktion Börsenblatt
Bearbeitung oder zeitgemäße Textanpassung? Um diese Frage dreht sich ein Rechtsstreit: Gegen eine von Christina Stürmer gesungene Version der österreichischen Bundeshymne beharrt der Sessler-Verlag auf einer Unterlassungsklage, obwohl die Erbin der Dichterin sich von rechtlichen Schritten distanziert.
Das Unterrichtsministerium hatte eine Spot gesendet, in dem nicht nur die "großen Söhne", sondern auch die im Urtext nicht vorhandenen "Töchter" Erwähnung fanden. "Wir sind verpflichtet, Verträge zu erfüllen", zitiert der "Standard" Sessler-Verlagsgeschäftsführer Ulrich Schulenburg. Ginge im Laufe des heutigen Tages keine Erklärung der Unterrichtsministeriums ein, wolle der Verlag klagen. Er sieht neben der Verfälschung des Textes auch unbezahlte Werbung mit literarischen Zitaten sowie durch die Rock-Interpretation eine Verfälschung der Musik – der Sessler-Verlag besitzt auch die Notenmaterial-Rechte.
Koschka Hetzer-Molden, die Erbin der Textdichterin Paula von Preradovic, hatte sich von den Drohungen distanziert.