Sohn Oliver Voerster rief in einer bewegenden Gedenkrede auf seinen Vater wichtige Stationen eines erfüllten Lebens in Erinnerung: das wegweisende Wirken Jürgen Voersters, der als Unternehmerpersönlichkeit sowohl die Geschicke des Stuttgarter Zwischenbuchhändlers als auch die logistischen Möglichkeiten der gesamten Buchbranche entscheidend gestaltet hat; den profunden Buchkenner, dessen Mitte der sechziger Jahre gegründetes Antiquariat später zu Weltruf gelangte; aber ebenso die privaten Seiten eines Mannes, dessen große Liebe zur Musik die Familie in vielfältiger Weise bereichert hat. Auch die Trauerfeier stand deutlich im Zeichen der Musik. Das Jommelli Streichquartett der Staatsoper Stuttgart spielte Beethoven, Bach, Schubert und Mozart.
Unter dem Geleit des berühmten Psalms 23 ("Der Herr ist mein Hirte") wurde so in der unteren Feierhalle des Pragfriedhofs noch einmal das Bild einer Persönlichkeit gegenwärtig, die in allem, was sie tat, großen Einfluss auf andere Menschen ausübte: sei es in der Familie, sei es in der Branche, deren Entwicklung Voerster jederzeit meinungsstark und kompetent vorantrieb, sei es in seiner Firma, für deren Wohl und das Wohl ihrer Mitarbeiter ihm kein Einsatz zu hoch schien. Die Branche, darin waren sich viele Trauergäste heute einig, hat den Verlust eines Patriarchen im besten Sinne zu beklagen. Viele von der Art und dem Format Jürgen Voersters gibt es nicht mehr.