Was erwarten Sie von Apples iPad?
Klose: Das Multimediagerät von Apple eröffnet einen neuen, hochinteressanten Markt. Hoffmann und Campe gehört zu den ersten Verlagen, die aktiv in den E-Book-Markt für das iPhone eingestiegen sind. Umso mehr sind wir daran interessiert, unsere E-Books für das iPad bereit zu stellen. Wir bieten unsere Titel über die Berliner Plattform textunes an und sind damit sehr zufrieden. Es gibt aber auch die zusätzliche Option, mit Apple direkt zu kooperieren.
Es ist noch nicht klar, ob auf dem iPad alle EPUB-Dateien gelesen werden können, weil Apple ein eigenes Digital Rights Management verwendet und nicht Adobes Digital Editions. Könnte das ein Problem werden?
Klose: Das wird man sich genau ansehen müssen. Wir erleben einen Prozess, bei dem technologisch sehr viel passiert. Wir sehen die Vorteile, aber auch gewisse Ungereimtheiten. Was mich überrascht, ist, dass Apple sein geschlossenes Shop-Konzept aufgeben will. Statt alle Inhalte und Apps über iTunes zu verkaufen, wird es neben dem iTunes Store einen eigenen App Store und den neuen iBook Store geben. Das macht die Sache für Anwender weniger komfortabel.
Hoffmann und Campe hat eine eigene iPhone-Applikation entwickelt: iHoca. Wollen Sie damit den Vertrieb von E-Books unterstützen?
Klose: iHoca nutzen wir für das Marketing – mit entsprechenden Links zu textunes –, aber auch für Leseproben oder als Veranstaltungskalender.
Was sind ihre nächsten Schritte?
Klose: Wir müssen die Aufgaben im Produktionsprozess neu verteilen und uns auf den wachsenden Markt vorbereiten. Bei uns im Haus trifft sich regelmäßig eine Arbeitsgruppe – die E-Book-Engine – um die aktuelle Entwicklung zu diskutieren. Wir sind sehr gespannt auf den E-Book-Vertrieb über das iPad – auch wenn man bei einem so großen Partner wie Apple auch mit der ein oder anderen Überraschung rechnen muss.