AKV-Jahrestagung: Social Media Marketing

"Die Idee zählt, nicht das Geld"

5. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
„Mir schwirrt der Kopf“, klagte Verleger Klaus Kellner am zweiten Tag der AkV-Jahrestagung in Berlin. Er war wahrscheinlich nicht der Einzige, dem die Fülle an Information aus der großen Welt des Internets zu schaffen machte. Grund für die Irritation war das Thema Social Media Marketing und die damit verbundene Frage wie Verlage soziale Netzwerke nutzen können.

Ein riesiges Feld tut sich da auf – voller Versprechungen, aber eben auch unüberschaubar für den Einsteiger. „Wenn Sie Twitter blöd finden, dann machen Sie’s nicht. Wenn Sie Social Media blöd finden, dann vergessen Sie’s!“, sagte Katja Splichal von content-press. – Und vielleicht haben da einige aufgeatmet.

Aber so leicht ist es nicht und es war auch nur halb Ernst gemeint. Besser als die Referentin, die selbst 12 Stunden täglich online ist, davon vier Stunden aktiv im Netz unterwegs, kann man es kaum sagen: „Wenn Sie keine Lust haben, dann werden Sie es schlecht machen und dann wundern Sie sich, dass bei Facebook keiner mit Ihnen befreundet sein will.“ Nur, dass man etwas schlecht macht, spricht eben nicht gegen die Sache selbst. Die Möglichkeiten, die sich bieten, über Seiten wie facebook.de andere, vielleicht sogar viele andere für das Programm des Verlags zu interessieren, sind enorm. Dass  jeder dann auch sofort ein Buch kaufen wird, sollte man nicht erwarten

Die Hauptinvestition ist vielleicht die an Zeit. Das Argument des Geldes wollte Splichal hingegen nicht gelten lassen: „Schon mit einfachen Mitteln können gute Ideen Reichweite schaffen. Die Idee zählt, nicht das Geld.“

Solche Ideen lieferte die kreative Leipzigerin spontan mit. Dem Verlag mit Büchern zum Thema Schwimmen riet sie  zu einer Sammlung unter der Überschrift „Verunglückte Köpper“ und prognostizierte hohe Internet-Klickraten.

Zur Überraschung vieler hat Katja Splichal offenbar auch ein Leben abseits des Internets. Wie sie das macht, Sport, im Chor singen, Freunde treffen, hat sie auch erzählt: vier Stunden Schlaf. Vielleicht war das ein bisschen übertrieben. Sie wirkte jedenfalls sehr ausgeschlafen.