Rechnest du noch oder wirtschaftest du schon?

17. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
Warum es bei REWE nicht nur um den Einkauf geht und AWL eine Nachfragesteigerung verdient.
Ich verstehe es einfach nicht.“ – „Das Zeug brauche ich nie wieder.“ – „Ganz nett, aber ich verkaufe Bücher, keine Zahlen.“…

Bei Fächern wie Rechnungswesen und Allgemeine Wirtschaftslehre hört man die oben genannten Aussagen häufig als monotones Hintergrundsstöhnen – also sind im Umkehrschluss hunderte von Schulstunden umsonst abgesessene Zeit?

Mir persönlich gefällt es, dass der Unterricht in REWE und AWL Licht in den dunklen Wirtschaftskosmos bringt. Wir bleiben nicht ewig Auszubildende. Vielleicht eröffnet der ein oder andere in der Zukunft eine eigene Buchhandlung oder möchte einen eigenen Verlag gründen. In diesem Fall hat man selber die Leitung. Dann ist die Buchhaltung nicht mehr nur eine gespenstische Erscheinung, in der nebulöse Unbekannte die Zahlen verantworten. Als Inhaber will man schließlich aus erster Hand wissen, was in seinem Unternehmen vor sich geht.

Klar, Buchhändler brauchen Lesekompetenz und müssen sich in Literaturfragen auskennen. Aber am Ende des Jahres dreht sich auch in der Buchbranche alles um den Gewinn. Und wer den nicht bringt, wird vom Markt geschluckt. Sollte man da nicht ein wenig kaufmännisches Hintergrundwissen mitbringen?

Würdet ihr als Azubis die Situation ähnlich beurteilen?