Der Literaturskandal

17. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
Deutschland hat einen neuen Literaturskandal. Das zeigt der Trubel, für den der Fall Helene Hegemann seit letzter Woche sorgt. Die junge begabte Autorin hat Teile ihres Romans "Axolotl Roadkill" von einem Berliner Blogger abgeschrieben.
In der Diskussion (unter anderem): Das Urheberrecht in Zeiten des Internets. Die Autorin fordert in ihrer Rechtfertigung zum Plagiatsvorwurf die Anerkennung des "Rechts zum Kopieren" als eine "übliche Vorgehensweise dieses Jahrzehnts". Wie viel Verantwortung eine junge Autorin übernehmen kann, die so selbstverständlich mit der "Sharing"-Kultur des Internets aufgewachsen ist, fragt auch der Verlag.

Unter dem Strich zeigt dieser Fall also vor allem, welches Ausmaß die neue Copy- und Paste-Kultur im Internet annehmen kann - und welche Auswirkung sie auf die Wahrnehmung des Urheberrechts im Internetzeitalter hat. Das Fazit: In Zukunft werden die Verlage und ihre Lektoren noch stärker in die Pflicht genommen: Sie werden ganz genau hinschauen und alle Möglichkeiten nutzen müssen, um Urheberrechtsverletzungen zu verhindern. Langfristig wird man der Copy- und Paste-Kultur nur mit gleichen Mitteln begegnen können – mit der Recherche im Internet. Und das heißt zwangsläufig auch mit der Recherche in libreka!.