Kommentar

Mädels bevorzugt

18. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
Ob Planet Girl, Bella Sara oder No Jungs: Mit neuen Reihen und Imprints sprechen die Kinder- und Jugendbuchverlage ihre Hauptzielgruppe Mädchen immer häufiger direkt an. Und kommunizieren das offensiv (siehe Börsenblatt Extra Kinder- und Jugendbuch Seite 46). Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.
Aus kaufmännischer Sicht sicherlich die richtige Entscheidung. Schließlich wird mit den Mädels am meisten Geld verdient. Aus Sicht der Leseförderung aber ganz sicher die falsche Entscheidung, denn die Jungs werden damit ausgegrenzt. Zwar gibt es auch Reihen speziell für sie, aber keinesfalls in vergleichbarer Anzahl.
Fazit: Wenn in jungen Jahren der Grundstein für den Spaß am Lesen gelegt wird, schaut der männliche Nachwuchs nach wie vor in die Röhre. Diese Erkenntnis ist nicht neu, befeuert aber die Diskussion um die Rolle der Jungs als das angeblich neue schwache Geschlecht. Denn mangelnde Leselust mag viele Gründe haben, aber genetisch bedingt ist sie nicht.