Sieben Millionen Euro für Casanova

19. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
Der berühmteste Liebhaber kehr Deutschland den Rücken: Die französische Regierung hat von der deutschen Verlegerfamilie Brockhaus für sieben Millionen Euro die Memoiren des legendären Verführers Giacomo Casanova gekauft. Es soll der zweitteuerste Verkauf einer Handschrift überhaupt gewesen sein.
Kulturminister Frédéric Mitterrand unterzeichnete am Donnerstag in Paris den Kaufvertrag. Das Manuskript sei damit nach dem "Codex Leicester" von Leonardo da Vinci, den Bill Gates 1994 für 30,8 Millionen Dollar ersteigerte, die bislang teuerste Handschrift, heißt es in der Meldung der Nachrichtenagentur dpa. Ein Manuskript André Bretons wechselte 2008 für 3,6 Millionen Euro den Besitzer. Frankreich soll das einzige Exemplar der Memoiren aus dem 18. Jahrhundert mit Hilfe eines anonymen Mäzens erstanden haben. Der gebürtige Italiener Casanova hatte seinen Lebensbericht auf Französisch verfasst. Das Manuskript wurde bisher in Wiesbaden aufbewahrt.