Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Ein Jahr danach: Wie Köln sein Gedächtnis wieder findet

23. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
Werner Kubny, Per Schnell und Kamilla Pfeffer haben für ihre Dokumentation beobachtet, was alles getan wird und getan werden muss, um wenigstens einen Teil der Archivbestände zu retten und wiederherzustellen (WDR, 26. Februar, 20.15 Uhr).
Als am 3. März 2009 das Kölner Stadtarchiv einstürzte, richtete sich verständlicherweise zunächst die Aufmerksamkeit und Sorge auf die Verschütteten und auf diejenigen, die ihre Wohnungen verloren hatten. Die nächste Frage gilt der Verantwortung für dieses Unglück. Doch daneben und dahinter wird deutlich, wie unermesslich groß der kulturelle Verlust ist. Das Stadtarchiv stand nie wirklich im Rampenlicht, doch es war das größte und bedeutendste nördlich der Alpen, enthielt den wichtigsten Bestand an mittelalterlichen Dokumenten, Tausende von Urkunden von Kaisern, Fürsten und Kaufleuten, von Klöstern, Kirchen und Päpsten, alle Ratsprotokolle der Stadt Köln seit dem 14. Jahrhundert, wertvolle alte Handschriften - und fast 800 Nachlässe prominenter Kölner. Das alles lag am 3. März plötzlich unter Trümmern und wird seitdem mit höchstem Aufwand geborgen.