Leipziger Erklärung zum Schutz geisteigen Eigentums

VS fordert uneingeschränkte Beachtung des Urheberrechts

15. März 2010
Redaktion Börsenblatt
Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) macht sich zur Leipziger Buchmesse für das Urheberrecht stark. In einer sogenannten Leipziger Erklärung fordert der Verband alle Beteiligten im Literaturbetrieb auf, geistigen Diebstahl "eindeutig zu verurteilen". Zu den Erstunterzeichnern der Erklärung gehören Sybille Lewitscharoff, Günter Grass, Christa Wolf und Erich Loest. 

"Künstlerische Kreativität kann langfristig in einer Gesellschaft nur gedeihen, wenn Übersetzer, Schriftsteller, wenn alle künstlerischen Wortschöpfer sich grundsätzlich und gänzlich darauf verlassen können, dass ihr Urheberrecht an ihren Werken geachtet wird. Missachtung, Aushöhlung und sträfliche Verletzung des urheberrechts führt zur Entwertung, Aufgabe und schließlich zum Verlust jedweder eigenständigen intellektuellen und künstlerischen Leistung", heißt es in der Erklärung. Kopieren ohne Einwilligung und Nennung des geistigen Schöpfers werde in der jüngeren Generation, auch auf Grund von Unkenntnis über den Wert kreativer Leistungen, gelegentlich als Kavaliersdelikt angesehen. "Es ist aber eindeutig sträflich - ebenso wie die Unterstützung eines solchen 'Kunstverständnisses'", so der VS in Anspielung an die Causa Hegemann.