Im Bleistiftgebirge

Im Kampf um die knappe Ressource Aufmerksamkeit muss man sich einiges einfallen lassen - das gilt wohl gerade fürs Getümmel einer Buchmesse. Der Mitteldeutsche Verlag aus Halle (mdv) hat sich zu einer kreativen Lösung hinreißen lassen, bei der rund 15.000 Bleistifte eine im Wortsinn tragende Rolle spielen. Was aus der Ferne ausschaut wie eine Günther-Uecker-Installation, entpuppt sich bei näherer Betrachtung (Halle 5, C 301) als ebenso schöne wie praktische Lösung: Die horizontal in die hölzerne Standrückwand gesteckten Schreibgeräte tragen die Bücher des Verlags. Die Designer Helmut Stabe und Johannes Albert ließen sich ganz offensichtlich vom Tross der Schulkassen inspirieren, der in Leipzig auf der Suche nach Give-aways ganz besonders hartnäckig durch die Hallen zieht. Während Stabe sicher ist, dass die weißen Bleistifte mit dem "MDV"-Schriftzug bis zum Messesonntag reichen, wird es Verleger Roman Pliske angesichts des sich peu-á-peu selbst abbauenden Standes manchmal etwas mulmig: "Hoffentlich bleiben die Bleistifte unter den Büchern übrig!"  

In einem kleinen Youtube-Filmchen hat das hallesche Gestalter-Duo den Aufbau des Standes dokumentiert.