Kurt-Wolff-Preis an Klaus Wagenbach

Ein Lebenswerk

19. März 2010
Redaktion Börsenblatt
Das Berliner Zimmer war knickeknackevoll. Die Gäste standen auch außerhalb der Messebauwände und schauten durch die Öffnungen. Wer trotzdem nichts sehen konnte, drängte sich beherzt zu Rainer Nitsche und Ruth Klinkenberg hinter die Theke: Die Verleihung des Kurt-Wolff-Preises für sein Lebenswerk an Klaus Wagenbach war ein Highlight am zweiten Messetag.

Klaus Wagenbachs setzte in seiner Dankesrede zum Kurt-Wolff-Preis ein Statement zur Notwendigkeit unabhängiger Verlage:

1. In unabhängigen Verlagen können sich Personen besser bilden, austoben, inszenieren.

2. Unabhängige Verlage sind auf die Demokratie nicht nur angewiesen, sondern stellen sie erst her: durch Vielzahl und Vielfalt.

3. Unabhängige Verlage stehen nicht unter dem Druck des Zuwachses oder der Peitsche von Gewinnvorgaben.

4. Für den Autor ist es lustvoller, seinen Verleger persönlich zu beleidigen oder zu umarmen als eine Kommanditgesellschaft.

5. Unabhängige Verleger mit Charakter erleichtern Buchhändlern und Lesern die Wahl. Entweder: "Mehr davon!" Oder: "Weg damit!" 

Ein ausführlicher Bericht folgt.