Binnen weniger Monate wurde ein Veranstaltungsmarathon organisiert, „den es in dieser Stadt so noch nicht gegeben hat“, gibt Klaus Schöffling stolz bekannt. Die Zahlen sprechen für sich: An 91 Orten – Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen, Vereinen, Straßen – in ganz Frankfurt werden über 100 Menschen aktiv an über 200 Veranstaltungen mitwirken. „Ohne die 70 Kooperationspartner wäre dies nicht zu machen gewesen“, bedankt sich Schöffling.
Im Zentrum der Veranstaltungen steht das Buch „Kaiserhofstraße 12“ (dort steht heute ein Parkhaus) von Valentin Senger, den man mit Recht als echten Frankfurter bezeichnen kann. Sein autobiographischer Bericht erschien bereits 1978 bei Luchterhand, war zwischenzeitlich vergriffen und wurde nun bei Schöffling und Co. neu verlegt. Das Buch handelt vom wundersamen Überleben der jüdischen Familie Senger während des Nationalsozialismus in Frankfurt. Irmgard Senger, Valentins Ehefrau, stellte freundlicherweise nicht nur die Rechte zur Verfügung, um das vergriffene Buch neu zu veröffentlichen, sondern beteiligt sich zudem auch selbst aktiv an dem Projekt.
Am Mittwoch, 21. April, geht es los mit einer großen Eröffnungsveranstaltung in der Deutschen Nationalbibliothek. Prominente Gäste wie Susanne Fröhlich (Schriftstellerin), Frank Lehmann (TV-Wirtschaftsjournalist) oder Michael Quast (Schauspieler) werden erwartet. Bis Sonntag, 9. Mai, wird es täglich verschiedene Veranstaltungen überall in Frankfurt geben. „Alle Termine wird man vielleicht nicht wahrnehmen können“, gibt Klaus Schöffling mit einem Lächeln zu, „aber für jeden wird etwas Interessantes dabei sein.“
Stimmen aus der Pressekonferenz:
Bürgermeisterin Jutta Ebeling: „Ein wunderbares Projekt, basierend auf einer Geschichte die Mut macht und lauter kleine Wunder in unserer Stadt beinhaltet.“
Kulturdezernent Felix Semmelroth: „Frankfurt wird reicher sein, wenn es dieses Buch gelesen hat. Die Aktion soll eine Initialzündung zum Denken und Gedenken sein.“
Verleger Klaus Schöffling: „Das wird eine Veranstaltungsreihe besonderer Dimension. So etwas hat es in der Stadt noch nicht gegeben. Mein Dank gilt Irmgard Senger, die uns sowohl die Rechte für das Buch, als auch unveröffentlichtes Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat, aber auch unseren zahlreichen Kooperationspartnern, ohne die es nicht möglich gewesen wäre.“
Ein Interview mit Klaus Schöffling lesen Sie in Börsenblatt Heft 12 (Seite 40).