Spezielles Highlight bot wieder die „Fantasy-Leseinsel“, die in der Halle 2 eine ausgezeichnete Lage für den Fantasy-Fan hatte, der sich nicht unnötig lange durch die Besucherströme kämpfen musste. Ab 18.03.2010 zu jeder halben Stunde fand eine Lesung zu bekannten oder weniger bekannten Autoren statt. Wolfgang Hohlbein, Markus Heitz oder Jeanine Krock waren mit ausgewählten Werken zu hören. Ein Muss für jeden echten Fantasy’ler. Wer mit welchem Titel zu welcher Uhrzeit vorlas, konnte man der Messezeitschrift „Werkzeugs“ entnehmen, die am eigens dafür vorgesehenen Stand erhältlich war. Die ist nicht nur eine Plattform für Verlagswerbung, sondern auch über Buchvorstellungen und Autoreninterviews verfügt. Anreiz genug, um zu dem einen oder anderen Stand eines Fantasy-Verlages zu pilgern und das Objekt seiner Begierde in Händen zu halten.
Von einfach mit wenigen Büchern im Gepäck bis gewaltig professionell mit einer Unmenge an Lesestoff reichte auch in diesem Jahr die Präsenz am eigenen Stand. Dem Besucher war es egal. Bei den Kleinen wie den Großen herrschte reges Interesse an den Neuerscheinungen wie Backlisttiteln. Und für jeden Geschmack war etwas dabei! Angefangen bei Elfen, Zwergen und Magiern bei Piper konnte man genauso in die Welten eines Abenteurers hinabtauchen. Dem Vampirfreund konnte bei soviel Beute die Entscheidung für HeyneBlanvalet schwer fallen und der echte Gothic kam auch auf seine Kosten.
Wer von Rollenspielen nicht genug bekommen konnte, durfte sich im eigens dafür geschaffenen Rollenspielbereich so richtig austoben. Und damit nicht genug. Wer sich verkleidete ging oftmals als Cosplayer durch, denn der stattfindende Wettbewerb versprach die Kür des besten Kostüms. Aber dass abgesehen von den Manga-Fans genauso etliche Fans des Fantastischen mit eigener Verkleidung dabei waren, liegt an der Vielfalt der derzeit verfügbaren Literatur.
Was brachten die Verlage neben ihren Publikationen noch mit auf die Messe? Verlagsvorschauen! Zum Mitnehmen waren sie an jedem Stand zu haben: im Hosentaschenformat oder in DIN A 5, dick oder dünn. Während die Kleineren wie Feder & Schwert mit begrenzten Budgets zurechtkommen müssen und die Vorschau vom Herbst dabei hatten, konnten die Großen wie Blanvalet natürlich mit einer aktuellen Preview aufwarten. Zudem konnte man am Stand der Hobbit Presse eine Tolkien Times erhalten. Gleichfalls gratis gab es die Zeitschrift Zauberwelten vom Verlag Zauberfeder, die einen äußerst breiten Geschmack abdeckte. Buch- und Computerspielvorstellungen, Artikel über Rollenspiele, Umsetzungen zu Bühnenstücken, Musikbeiträge und Adressen für Mittelalterzubehör umfasst solch ein Interessenspektrum.
Obwohl die Stände der Fantasy-Verlage unterschiedlich große Flächen einnahmen, wurde immer gezielt Marketing für das Unternehmen oder das eigene Sortiment betrieben. Ganze Wände mit vollen Bücherregalen ließen die Besucher bei Piper bei dem einen oder anderen Titel stehen bleiben. Es wurde darin geblättert oder gelesen. Für Sitzmöglichkeiten war bei fast allen Verlagen gesorgt worden, so dass man doch irgendwann ein Buch sich ansah, während man sich die schmerzenden Füße ausruhte oder auf jemanden wartete. Poster und Postkarten des vom Verlag U|Books in zweiter Auflage herausgebrachten Buches „Der Blutkristall“ von Jeanine Krock, aber auch Gewinnspiele wie Signierstunden konnten den Fan nicht am Stand vorbei, geschweige denn weiter gehen lassen. Werbeplakate in allen erdenklichen Formen und Größen forderten die Aufmerksamkeit eines jeden.
Präsenz ist alles, denn wer nicht gesehen und dann erkannt wird, kann potentielle Käufer verlieren oder gar nicht erst gewinnen. Wer es versteht die Buchmessen als einen Auftritt des eigenen Unternehmens zu verstehen, wird dies an seinem Umsatz merken. Doch der Fan nimmt von den Tagen in Leipzig mit, dass er schon wieder mal zahlreiche Einzelwerke, Trilogien oder mehrreihige Fortsetzungen haben möchte, die ihm in aller schillernden Vielfalt von den Fantasy-Verlagen ans Herz gelegt wurden.