Zu DDR-Zeiten war hier erst die Union-Bücherstube ansässig, dann das später von Buch Habel übernommene Wort+Werk „Als Buch Habel die Schließung der Filiale verkündete, gab es auf breiter Ebene Protest“, berichtet Thomas, die dem Standort seit 30 Jahren treu ist und seit 1988 als Filialleiterin die Geschicke verantwortet. „Es wäre fahrlässig, diesen Platz aufzugeben“, betont die gelernte Handelskauffrau, die mit einem veränderten Konzept an den Start gegangen ist. Im Erdgeschoss finden sich Belletristik, Taschenbuch, Kinderbuch, Hörbuch und Regionalia, ein christliches Sortiment sowie Nonbooks. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das politische Sachbuch dar. „Gerade hier im Dreiländereck finde ich es wichtig, entsprechende Themen zu präsentieren. Die Kunden wissen, dass sie hier eine gut sortierte Auswahl vorfinden.“ Auch das „Maskottchen“ der Buchhandlung ist Länder übergreifend: der kleine Maulwurf des tschechischen Illustrators Zdenek Miler, den es hier nicht nur in Buchform, sondern auch in Plüsch und Holz zu kaufen gibt. Verschlankt hat Thomas den Ratgeberbereich, der sich jetzt überwiegend auf Thementische konzentriert.
Im Obergeschoß, das im 18. Jahrhundert als „Fürstenherberge“ von Berühmtheiten wie Kurfürst August dem Starken oder Napoleon I. Bonaparte besucht wurde, und das seit 1993 ebenfalls zur Buchhandlung gehört, hat Buchhändlerin Silke Schulz auf 60 Quadratmetern ein Antiquariat mit Kalenderecke eröffnet. Perspektivisch sollen die beiden Unternehmen zusammengelegt werden.
Ihre Existenzgründung will Thomas über einen Gründerzuschuss des Arbeitsamtes finanzieren sowie über ein ESF-Mikrodarlehen durch die Sächsische Aufbaubank. Die Mittel dafür kommen zu drei Vierteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), den Rest steuert der Freistaat Sachsen bei.
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