Drei Millionen Menschen wohnen im Einzugsgebiet und fahren regelmäßig zum Shoppen in die Großstadt, heißt es. Dass sich Thalia jetzt im Zentrum niederlässt (und Ende 2011 möglicherweise sogar noch eine zweite Filiale im ECE-Center Thier-Galerie eröffnet), dürfte niemanden überraschen.
Wenn etwas überrascht, dann allenfalls das: die neue, räumliche Nähe zwischen der Muse aus Hagen und der Mayerschen. So eng sind die beiden Filialisten wohl noch nie aufeinandergesessen. Kein Wunder also, dass sich viele Fragen stellen: Geht es um Wettbewerb oder Wettstreit? Ist das ein Kräftemessen ohne Sinn und Perspektive? Können beide überhaupt nebeneinander bestehen – wo doch jeder von stagnierenden Märkten spricht? Ja, sie können.
Die Mayersche wird zweifellos Umsatz abgeben müssen. Thalia wiederum muss sich sputen, die Filiale auf Kurs zu bringen und rentabel zu machen. Ein Spaziergang wird das für beide nicht. Die kleinen Buchhändler an der Peripherie dürften von alldem wenig spüren: Sie sind vom Strukturwandel ohnehin schon abgedrängt worden.
Dortmund, ein Schauplatz, dem in den nächsten Monaten verstärktes Interesse gilt – und der Vorbild sein könnte. Zum Beispiel für Frankfurt, wo es noch nicht zum großen Gerangel kam. Im Zentrum der Mainmetropole ist Hugendubel seit 1990 unangefochtener Platzhirsch, in dessen Revier sich bislang niemand vorwagte.
Unser Thema der Woche im aktuellen Börsenblatt: Der Buchhandelsstandort Dortmund