"In London fand von Mittwoch bis Freitag das Frühjahrssymposion "Junge Fontane Forscher" statt, zu dem ich mit British Airways angereist war. Als ich am Freitagabend hörte, dass mein Flugzeug am Samstag nicht starten würde, machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Am Schalter hieß es: "Alle Züge ausverkauft - keine Chance", aber meine sichtbare Gehbehinderung und die beiden Krücken halfen mir, denn wie ich erfuhr, waren die Behindertenplätze für den Zug um 10.57 Uhr in der 1. Klasse noch nicht alle vergeben. Das Dilemma: Weil ich nicht mehr genügend englische Pfund im Portemonnaie hatte und der Umtausch zu lange gedauert hätte, konnte ich nur eine Fahrkarte bis Brüssel lösen - was später zu neuen Komplikationen führen sollte.
In Brüssel angekommen, erfuhr ich im Reisezentrum, dass es weder für Samstag noch für Sonntag eine Fahrkarte nach Deutschland gebe - alles sei ausverkauft. Dann aber flüsterte mir jemand, dass der Bahnsteigmarschall möglicherweise eine Ausnahme machen könne. So ging ich bereits eine Stunde vor der Abfahrt eines Zuges nach Köln ans Gleis, um die Sache gewissermaßen vorzubesprechen - und siehe da, als ich "zeitgerecht" wiederkam, erklärte mir ein deutschsprechender Bahnbeamter, ich solle zu einer ganz bestimmten Wagennummer gehen: "Dort sind noch Plätze frei". So war es, die Fahrkarte löste ich an Ort und Stelle, die Fahrt verlief reibungslos und war so gut getimt, dass ich in Köln nach wenigen Minuten Wartezeit in den ICE nach Berlin steigen konnte – und der war nicht einmal voll. Alles ging gut, bis es dann bei Lehrte hieß, dass eine "suizidgefährdete Person" auf oder an den Gleisen sei - die Polizei hatte die Strecke gesperrt. Nach 72 Minuten Pause ging die Fahrt schließlich weiter. Erstaunlicher- und erfreulicherweise erreichte es der Zugführer, dass der Regionalexpress nach Halle im Berliner Hauptbahnhof wartete – dadurch war ich zwölf Minuten später in Lichterfelde Ost. Und gegen ein Uhr nachts endlich daheim."
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Eine Geschichte zur Aschewolke und zu den Leidensgeschichten rund um die London Book Fair lesen Sie im Börsenblatt Heft 16, das am 22. April erscheint.