Kommentar

Bahnhofsbuchhandel: Schöner einkaufen

22. April 2010
Redaktion Börsenblatt
Mehr Präsentationsfläche, modernere Ladengestaltung, Verlagerung von Standorten – seit 2008 fährt der Bahnhofsbuchhandel verstärkt das "Schöner Einkaufen"-Konzept. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteurin Sabrina Gab.
8.000 Quadratmeter wurden so bislang renoviert und umgestaltet, zweieinhalbtausend Quadratmeter neu geschaffen. Klar, könnte man jetzt sagen, die vier Großen Valora, HDS, die Schmitt-Gruppe und Dr. Eckert können es sich ja leisten. Aber auch kleinere Einzelkämpfer investieren in das Erscheinungsbild ihrer Läden. So hat der Bahnhofsbuchhändler Michael Scholz aus Iserlohn einen Standort in Soest­ übernommen und gleich umgebaut. Auch die Bahnhofsbuchhandlung Becker in Rosenheim hat modernisiert – um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Professionalisierung der Sortimenter am Gleis schreitet voran und sollte vom stationären Sortiment nicht unbeachtet bleiben.

Das Mehr an Präsentationsfläche kommt vor allem dem Buch zugute, dem der Bahnhofsbuchhandel 2009 sein Umsatzplus zu verdanken hat, heißt es aus dem Verband. Allerdings dürfte das keine Ausweitung der Titel bedeuten, sondern vielmehr eine weitere Zuspitzung des Sortiments auf schnelldrehende starke Bestseller. Der Run um die Buchhandelskunden und vor allem um die Laufkundschaft beginnt schon am Gleis. Hell erleuchtete Läden in schickem Design und perfekt durchdachte Laufwege, kaum ein Reisender wird sich in Zukunft dem immer lauter ertönenden Lockruf der Bahnhofsbuchhändler entziehen können. Und Beratung scheint am Bahnhof auch kaum einer zu suchen.