Zu Beginn der Konferenz wurde die im März veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens Tera Consultants vorgestellt, die drei zentrale Fragen zu beantworten versucht:
- Welchen Beitrag leistet die Kreativwirtschaft zur europäischen Wirtschaft, gemessen in Bruttoinlandsprodukt und Arbeitsplätzen?
- Welche Folgen hat Piraterie auf Einzelhandelsumsätze und Arbeitsplätze?
- Wie hoch werden diese Verluste im Jahr 2015 ausfallen, falls sich die aktuelle Politik in der Europäischen Union nicht ändert?
Zum Gespräch standen zur Verfügung:
- Jürgen Doetz (Präsident des Verbands privater Rundfunk- und Telemedien, VPRT)
- Dieter Gorny (Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Musikindustrie, BVMI)
- Peter Henning (Mitglied im Vorstand des Verbands Deutscher Drehbuchautoren, VDD)
- Christiane von Wahlert (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, SPIO)
- Alexander Skipis (Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins)
- Heinrich Bleicher-Nagelsmann (Bereichsleiter Kunst und Kultur der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di)
"Warum gibt es diese gemeinsame Pressekonferenz? Sie resultiert aus dem gemeinsamen Auftreten der Gewerkschafts- und Arbeitgeberverbände im Sozialen Dialog des AV-Bereichs auf europäischer Ebene. Gegenüber dem Parlament und der Kommission wurden Forderungen zum Schutz von Kreativität, Innovation und Arbeitsplätzen gestellt. Ein positives Beispiel aus der Vergangenheit ist das gemeinsame Auftreten des Schriftstellerverbands VS in ver.di und des Börsenvereins im Verbund mit der VG Wort bezüglich des Google Book Settlements. Gemeinsam konnte ausreichend Öffentlichkeit erzielt und Druck auf die Poltik ausgeübt werden, um diese zum Handeln zu zwingen. Wir werden in diesem Prozess mit aller Entschiedenheit dafür eintreten, dass die Kommunikations- und Meinungsfreiheit auch im digitalen Raum geschützt bleibt. Wir haben die Vorratsdatenspeicherung abgelehnt, wir lehnen Elena ab und dabei bleibt es"
Die in ihren wichtigsten Ergebnissen vorgestellte Tera-Studie wurde von den Anwesenden der Kreativwirtschaft durchaus methodisch hinterfragt und kritisiert. "Überprüfungen und Korrekturen sind wohl erforderlich", so Bleicher-Nagelsmann. "Die dargestellten Größenordnungen und möglichen Entwicklungslinien müssen aber zumindest nachdenklich stimmen und als deutliches Warnsignal gesehen werden. Auf jeden Fall ist dies für uns der Anlass zu fordern, dass eine umfangreiche und valide Studie für Deutschland über die wirtschaftlichen Auswirkungen der widerrechtlichen Nutzung geschützter Werke vorgelegt wird."