Auch hier sind allerdings nur wenige Einrichtungen vorzustellen; nicht einmal fünf.
Bekannt für den soeben skizzierten Firmentyp ist zunächst die
Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB). 1884 als Verein zur Beschaffung von Hochdruckschriften und Arbeitsgelegenheiten für Blinde gegründet, blickt die DZB heute auf die längste Tradition einer Blindenbibliothek zurück. Sie hat, wie auch alle anderen „Verlage“ für Sehgeschädigte, ein breit gefächertes Programm. Ja man kann sogar sagen, dass sich die Programme der verschiedenen Einrichtungen einander immer weiter annähern. Warum das so ist, ließe sich schnell erklären, soll aber zu einem späteren Zeitpunkt besprochen werden. Hier zunächst nur so viel: Die Tendenz geht bei der Deutschen Zentralbücherei für Blinde sicherlich stärker in Richtung Belletristik und Unterhaltungsliteratur, als das beispielsweise bei der
Deutschen Blinden-Bibliothek der Fall ist.
Die Deutsche Blindenbibliothek setzt sich aus der Emil-Krückmann-Punktschriftbücherei und der Deutschen Blinden-Hörbücherei (DBH) zusammen, beide mit Standort in Marburg. Schwerpunktmäßig führen sie ein Sortiment aus Fach-, Sach- und Schulbüchern sowie wissenschaftlicher Literatur. Denn die DBB gehört mit ihren beiden Zweigen zur Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista). Marburg ist eine Stadt der Blinden. Viele von ihnen besuchen die dortige Karl-Strehl-Schule (Gymnasium) und später die Philipps-Universität. Was liegt also näher, als das wissenschaftliche Sortiment zu vertiefen?
Nicht unerwähnt bleiben darf neben Leipzig und Marburg ein Haus in Hamburg, das sowohl die Stiftung Centralbibliothek für Blinde (CB) als auch die
Norddeutsche Blindenhörbücherei (NBH) beherbergt. Im Gegensatz zur DZB und zur DBB bietet Hamburg seine Titel jedoch nicht zum Verkauf an. So gesehen fügen sich CB und NBH nicht nahtlos in das Schema der hier vorgestellten Gruppe ein.
Gleiches gilt für den
Evangelischen Blinden- und Sehbehindertendienst in Deutschland e.V. (EBS). Zu dieser Marburger Einrichtung zählen zwar die Evangelische Blindenschriftleihbücherei und die Evangelische Blindenhörbücherei, doch die Produktion neuer Titel wurde, ähnlich wie beim Deutschen Hilfsmittelvertrieb, bereits 2007 eingestellt.