Nun geht es um ein Modell für einen Verband, der zwar von Frankfurt aus gesteuert wird, aber vor Ort ansprechbar ist, mit regionaler Kompetenz seine Mitglieder berät und deutlich kleinere Beiträge für seine Arbeit nimmt. Kurzum: Es geht um nichts Geringeres als die Erfindung des Zentralföderalismus.
Falls sie gelingt, wird eine Bewegung draus. Wetten, dass? Schon jetzt nimmt das Thema in anderen Landesverbänden Fahrt auf – nicht, weil Organisationen (vollkommen theoriewidrig) die Lust an ihrer Selbstabschaffung entdeckten, sondern weil Mitglieder die Aussicht auf gute Leistungen zu besseren Preisen für interessant halten. Und prüfen, bitte sehr, kostet erst einmal nicht viel, außer viel Mühe.
Die Berlin-Brandenburger, die ebenfalls ihre Hauptversammlung absolvierten, wollen kein Palaver, sondern lieber bleiben, wie sie sind. Der Vorstand riet deshalb vom Fusionieren ab, und die Mitglieder folgten ihm diskussionslos. Nachdem bisher die Freiheit der Debatte ein Markenzeichen des Berliner Verbands war, hat man jetzt einmal die Freiheit von der Debatte probiert. Ob das trägt, wird sich zeigen. Das Hauptargument an der Spree – die Nähe zum Mitglied gelinge nur einem selbstständigen Landesverband – hat seit dem Bonner Votum jedenfalls eine echte Chance auf Entkräftung.