Hauke Hückstädt über seine Pläne fürs Frankfurter Literaturhaus

"Wir machen Dinge, für die das Haus zu klein ist"

11. Mai 2010
Redaktion Börsenblatt
Der neue Leiter des Frankfurter Literaturhauses, Hauke Hückstädt, will – zumindest vorerst – bisherige Veranstaltungsreihen, wie die Kritikergespräche "Schöne Aussichten" oder "Streitfall - Autoren in der Kontroverse", fortsetzen, zugleich mit "Leuchtturmveranstaltungen" (Joachim Unseld) besondere Akzente setzen. "Wir machen Dinge, für die das Haus zu klein ist", sagte Hückstädt bei einem Pressegespräch im Literaturhaus.
Hückstädt, der vom Literarischen Zentrum Göttingen kommt, tritt am 1. Juli als Leiter des Frankfurter Literaturhauses die Nachfolge von Maria Gazzetti an. Derzeit mache er "Lehrtage mit Maria Gazzetti", der langjährigen Leiterin des Hauses, die zum Lyrik Kabinett nach München wechselt und sich, wie sie selbst offenbarte, mit einem "guten Gefühl aus Frankfurt" verabschiede.

Anders als seine Vorgängerin ist Hückstädt nicht nur Programmleiter, sondern hat auch die finanzielle Verantwortung. Zu seinen Aufgaben zähle es, Drittmittel einzuwerben, sagte der Vorsitzende des Vorstands des Literaturhauses Joachim Unseld: "Das Haus ist üppig, wir sind auf Drittmittel und Vermietungen angewiesen."

Hückstädt, dessen Programmvorstellungen erstmals im September sichtbar sein werden, sagte: "Ich komme mit nichts Fertigem nach Frankfurt. Ich will viel aufsaugen, mir ein Bild machen." Er gehe optimistisch an die Arbeit: "Ich verstehe die Frankfurter Sorgen nicht. Wenn ich den Innenstadtplan aufschlage, ist das Literaturhaus drauf", sagte er in Anspielung auf häufige Beschwerden, das neue Haus sei zu abgelegen. Unselds Hoffnung ist es, dass es gelingt, das Haus zu einem "literarischen Zentrum" zu machen, das im Konzert der Frankfurter Kultureinrichtungen, wie Oper oder Schauspiel, mitspielen kann und gehört wird.