Börsenverein

Spatenstich: Die Bauarbeiten in der Braubachstraße beginnen

7. Juni 2010
Redaktion Börsenblatt
Presslufthammer und das Quintett "Klanggewitter" sorgten für die passende Geräuschkulisse: Für das neue Domizil der Börsenvereinsgruppe in der Frankurter Braubachstraße wurde heute der symbolische erste Spatenstich gesetzt.

Bei strahlendem Sonnenschein, Apfelwein und Brezeln feierten rund 200 Gäste gemeinsam mit dem Börsenverein den Auftakt der heißen Bauphase. Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth kletterte aus diesem Anlass sogar in knallrote Gummistiefel – und für die Bauherrren gab es Helmpflicht.

Auch ein Überraschungsgast reihte sich in die Runde ein: Starköchin Sarah Wiener, sonst in Hamburg und Berlin zu Hause, zieht es an den Main. Sie wird das öffentliche Restaurant im Erdgeschoss des neuen Börsenvereinssitzes betreiben, mit viel frischer, hausgemachter Kost. Wer wollte, durfte schon mal naschen: Für die Besucher standen kleine Marmeladendöschen aus der Wienerschen Küche bereit. Das neue Restaurant mit Hofgarten soll vor allem ein Anziehungspunkt für die Frankfurter werden: »Sarah Wiener weiß, dass Büchermenschen auch Genussmenschen sind", so Vorsteher Gottfried Honnefelder, der in seiner kleinen Spatenstich-Ansprache nicht zuletzt der Stadt Frankfurt dankte – »für die umfassende und nachhaltige Unterstützung der Zukunftspläne des Börsenvereins«.

Im Herbst 2011 sollen die rund 300 Mitarbeiter der Börsenvereinsgruppe in die Braubachstraße umziehen, die im historischen Herzen der Stadt liegt, dicht beim Römer. Drei denkmalgeschützte Altbauten in der Braubachstraße und der Berliner Straße werden durch neue Gebäudeteile und einen Innenhof miteinander verbunden. Kernstück: ein großer Veranstaltungsraum, in dem Tagungen, Lesungen und Diskussionen stattfinden solllen.

Mit dem neuen Sitz werde der Verband sein Engagement in der Stadt ausbauen, kündigte Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis an – als »kultureller Impulsgeber". Was sich für Petra Roth aufs Beste einreiht in den Frankfurter Bücher-Dreiklang aus Buchmesse, Friedenspreis und Nationalbibliothek.

Für Architekt Ernst Ulrich Scheffler (Scheffler &Partner, Frankfurt am Main) gehört zu einem guten Bau auch immer ein guter Bauherr: "Und den haben wir mit dem Börsenverein gefunden". Noch braucht man viel Fantasie, um sich aus Schutt und Steinen das neue Zuhause des Börsenvereins herauszulesen. Aber Scheffler gab schon mal erste Einblicke in die spätere Gestalt – und schwärmte von der Lage in der Braubachstraße, die für ihn zu den schönsten Straßen Frankfurts gehört.

Wo heute noch rostige Armierungskörbe für Bohrpfähle lagern, wird in den nächsten 16 Monaten eine Terrasse entstehen, Hochbeete mit Rhododendron sollen den Hof begrünen. Und die Stahlglasfassade des Gebäudes an der Berliner Straße, 1956 von Apel und Brandl entworfen als Hommage an Le Corbusiers Pavillon Suisse in Paris, wird behutsam saniert, um modernen Bürostandard zu garantieren.

Alle Erdgeschoss-Räume des Komplexes werden vermietet, mit Geschäften und eben mit Sarah Wieners Restaurant belebt. Einen Namen für ihr Lokal sucht die Küchenchefin noch: In jedem Fall soll es was Literarisches sein. Und eine große Bibliothek wird hier auch miteinziehen – Lesefutter eben.

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