Der Verkaufserfolg von Apples iPad – drei Millionen verkaufte Geräte weltweit 80 Tage nach dem Start – hat einige Hersteller von E-Ink-Readern zur Preiskorrektur veranlasst. Amazon will den Verkaufspreis für sein Lesegerät Kindle von 259 Dollar auf 189 Dollar senken. Barnes & Noble bietet seinen Nook ab sofort in einer günstigeren WLAN-Version für 149 Dollar an und reduziert den Preis der Mobilfunkversion (3G) um 60 Dollar auf 199 Dollar. Apple hat für Juli den Verkaufsbeginn für das iPad in neun weiteren Ländern angekündigt.
Der Preisdruck könnte noch steigen, wenn Google sein browsergestütztes E-Book-Programm Google Editions startet. Denn für das Online-Lesen der (auch farbigen) E-Books bei Google ist kein spezielles Lesegerät notwendig. Man kann sich mit jedem PC und jedem mobilen Endgerät in der Online-Bibliothek einloggen.
Zwei aktuelle Studien analysieren die Durchdringung des Markts mit E-Readern:
Das US-Marktforschungsunternehmen Mediamark Research & Intelligence – eine GfK-Tochter – hat ermittelt, dass die Zahl der E-Reader-Besitzer in den USA seit Herbst 2009 um 34 Prozent gewachsen ist. Insgesamt gebe es allerdings bisher nur 2,8 Millionen Anwender. Die meisten Käufer seien zwischen 35 und 44 Jahre alt, hätten ein Studium abgeschlossen und verfügten über ein Jahreseinkommen von mindestens 100 000 Dollar (rund 80 000 Euro).
Eine Studie der Boston Consulting Group rechnet damit, dass auch in Deutschland E-Reader und Tablets wie das iPad den Massenmarkt erobern werden. Demnach plant jeder zweite deutsche Verbraucher, in den nächsten drei Jahren ein elektronisches Lesegerät zu kaufen. Sollte die Prognose zutreffen, so die Studie, könnten sich E-Reader im Massenmarkt etablieren. Das Potenzial für Verlage, mit Online-Inhalt Geld zu verdienen, steige.