Österreich

Thalia und Ennsthaler wieder vereint

28. Juni 2010
Redaktion Börsenblatt
Die Zeit, in der Thalia und Ennsthaler getrennte Wege gehen, ist vorbei: In einer Stellungnahme erklärt die österreichische Thalia-Tochter den Konflikt für beendet. Der Verlag aus Steyr liefert also weiter – und Thalia kauft ein.

Laut Verleger Gottfried Ennsthaler soll Thalia die Titel des Verlags (insgesamt 600) ausgelistet haben. Seit Mitte Mai seien die Bestellungen auf Null gegangen – weil er sich nicht zu einem Verkauf seiner im Zentrum von Steyr gelegenen Buchhandlung habe entschließen können (200 Quadratmeter; Filiale von Thalia ca. 150 Meter entfernt). Thalia hält jedoch dagegen – und teilt mit, dass Ennsthaler selbst die Geschäftsbeziehung beendet habe. 

Diskussionen auf Facebook  

Öffentlich geworden ist der Konflikt durch eine E-Mail von Ennsthalers Frau; das Schreiben landete vergangenen Mittwoch zunächst bei Facebook – worauf sich Ennsthaler zufolge bereits innerhalb der ersten 24 Stunden mehr als 1.400 Fans gemeldet hatten. Über soziale Medien gelangte die Botschaft schließlich an die Medienagenturen und Nachrichtensender; Thalia wurde landesweit zum Thema.

Das Happy End nach fünf Tagen

Nun kehrt wieder Ruhe ein. „Heute wurde dem Wunsch von Herrn Ennsthaler, die Geschäftsbeziehung zu Thalia wieder aufnehmen zu wollen, entsprochen“, teilt Geschäftsführer Josef Pretzl mit. Ennstahlers Reaktion: Er freut sich. „Ich will gar kein Öl ins Feuer gießen“, sagte er boersenblatt.net kurz nach dem Telefonat mit Pretzl. Ihm gehe es ohnehin weniger um Thalia als um das Branchengefüge an sich, um die Erhaltung der Vielfalt im Kleinen.  „Wir sind nicht verfeindet“, betont er ein ums andere Mal. Unterm Strich sieht er in der Lösung als „Happy End.“ Was das in Zahlen bedeutet? Dazu wolle er sich nicht äußern, so Ennsthaler. Nur soviel: Wäre der Vertriebskanal Thalia weggefallen, hätte er künftig mehrere hunderttausend Euro pro Jahr weniger in der Kasse.