Das Städteranking der Immobilienberatung weist die Kölner Schildergasse mit stündlich bis zu 13.280 Passanten als meistbesuchte Einkaufsmeile Deutschlands aus. Die Hamburger Mönckebergstraße (12.120) setze, wie es heißt, ihren Aufwärtstrend fort und liege erstmals unter den Top 3. Fast gleichauf folgt die Kaufingerstraße in München (11.905).
Die Spitalerstraße (11.040) konnte sich zum ersten Mal unter den ersten fünf platzieren. Ein vergleichbares Niveau erreichen die Frankfurter Zeil (10.980) und die Stuttgarter Königstraße (10.840). Aufsteiger des Jahres ist der Berliner Alexanderplatz (10.230) auf Platz sieben – die Wiesbadener Kirchgasse (8.925) kann sich, wenn auch knapp, in der Spitzengruppe behaupten (siehe Grafik).
Top 5: Städte mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern
In dieser Kategorie sind stehen die Kirchgasse in Wiesbaden und die Münsteraner Ludgeristraße an der Spitze. Auf den Plätzen drei bis fünf rangieren: die Bahnhofstraße in Gelsenkirchen, die Aachener Adalbertstraße und die Mannheimer Planken.
Top 5: Städte mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern
Bei den mittelgroßen Städten schneiden die Trierer Simeonstraße und die Kaiser-Joseph-Straße in Freiburg am besten ab. Dahinter platzierten sich die Hirschstraße in Ulm, die Große Straße in Osnabrück und die Bahnhofstraße in Saarbrücken.
Top 5: Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern
Hier haben die 1a-Lage Holm in Flensburg und der Seltersweg in Gießen die höchste Anziehungskraft. Zu den Top 5 gehören außerdem der Grüne Markt in Bamberg, die Dürener Wirtelstraße und die Münchener Straße in Rosenheim.
Top 5: Luxusmeilen
Die Düsseldorfer Königsallee (5.625) bleibt Spitzenreiter unter den international bekanntesten deutschen Luxusmeilen. Mit großem Abstand und stündlich maximal 2.000 Passanten folgen laut Jones Lang LaSalle die Münchner Maximilianstraße, die Frankfurter Goethestraße und der Hamburger Neue Wall. Die Stuttgarter Stiftstraße zähle zwar nicht unbedingt zu den internationalen Renommiermeilen, locke mit ihrem Luxusangebot aber immerhin 2.475 Passanten pro Stunde an.
Sonderfall: München
München ist die Stadt mit den meisten Hochfrequenzlagen – gilt aus Sicht von Jones Lang Lavalle "als stärkster Einzelhandelsstandort Deutschlands". Keine andere Metropole biete gleich fünf 1a-Lagen mit über 5.000 Passanten pro Stunde (Kaufingerstraße, Neuhauser Straße, Weinstraße, Sendlinger Straße, Tal).
Berlin, rechnet die Immobilienberatung vor, komme auf drei Topmeilen mit dieser Anziehungskraft (Alexanderplatz, Tauentzienstraße, Kurfürstendamm) – genauso wie Düsseldorf (Schadowstraße, Flinger Straße, Königsallee) und Hannover (Bahnhofstraße, Georgstraße, Große Packhofstraße).
Städte, in denen es jeweils zwei Hochfrequenzmeilen gibt:
- Frankfurt (Zeil, Große Bockenheimer Straße)
- Hamburg (Mönckebergstraße, Spitalerstraße)
- Köln (Schildergasse, Hohe Straße)
- Leipzig (Petersstraße, Grimmaische Straße)
- Nürnberg (Karolinenstraße, Breite Gasse)
In Stuttgart konzentriere sich das Geschehen einzig und allein auf die Königstraße.
Auf- und Absteiger im Vergleich
2010 hat Jones Lang LaSalle die Passantenströme bereits zum zehnten Mal gemessen – und legt nun auch eine Art Zeitreihe auf. Die Erkenntnisse hier:
- Auf dem Berliner Alexanderplatz hat sich die Frequenz seit 2001 mehr als verdoppelt.
- Die Brandenburger Straße in Potsdam legte sogar um fast 70 Prozent zu (3.985 Besucher pro Stunde).
- Für die Hamburger Mönckebergstraße ging es um mehr als 60 Prozent nach oben.
- Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnen laut Jones Lang LaSalle außerdem die Kölner Ehrenstraße, die Bahnhofstraße in Gelsenkirchen und die Porschestraße in Wolfsburg.
- Umgekehrt hätten die Leipziger Straße in Halle (2.500), die Weststraße in Hamm (1.470), die Hansastraße in Bottrop (1.205) und die Neustraße in Bocholt (2.115) an Anziehungskraft verloren. Die aktuellen Frequenzen würden dort um mehr als ein Drittel unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.
- Nur wenige Lagen schaffen es offenbar, sich dauerhaft in der Top 10 zu platzieren. Dazu zählen: die Kaufingerstraße in München und die Frankfurter Ziel; beide Straßen gehören bereits seit zehn Jahren zur Spitzengruppe. Die Kölner Schildergasse und der Dortmunder Westenhellweg folgen in der Statistik mit je neun Top 10-Platzierungen (acht: Stuttgarter Königstreue; sechs: Schadowstraße in Düsseldorf; fünf: die Spitalerstraße in Hamburg, Planken in Mannheim).
Die Zählung, die der Analyse zugrunde liegt, erfolgte in 170 Einkaufsstraßen bundesweit – zeitgleich am Samstag, 10. April 2010 (13 bis 14 Uhr).