Gleichwohl hat sich ein Favorit schon frühzeitig in den Vordergrund gespielt: das Internet. In den ersten sechs Monaten hat dieser Absatzkanal im Vorjahresvergleich kräftig hinzugewonnen. Dem Tempo nicht folgen konnten die stationären Buchhändler, sodass die Schere zwischen virtuellen und Standortbuchhandlungen immer weiter auseinandergeht (siehe auch Börsenblatt Heft 28, Seite 16).
Diese Diagnose treibt so manchen Buchhändlern die Schweißperlen auf die Stirn – vor allem denjenigen, die (immer noch) kein zweites Standbein im Netz haben. Für den Verlauf der kommenden Monate werden aber auch weitere Faktoren ausschlaggebend sein. Die Aufmerksamkeit muss beispielsweise der Fortentwicklung des wirtschaftlichen Aufschwungs gelten. Wenn es nur ein Strohfeuer ist, das derzeit flackert, werden die Konsumenten im zweiten Halbjahr ihr Geld nicht befreiter ausgeben. Dann wird es auch im Weihnachtsgeschäft schwierig. Im vergangenen Jahr hatte der Buchhandel die Krise noch wacker umschifft, das wird in diesem Jahr möglicherweise nicht mehr gelingen.
Wie sich der Hype um iPhone, iPad und Konsorten in der nächsten Zeit in den Geschäften der Sortimenter niederschlägt, ist eine weitere Frage. Insofern können sich die Buchhändler über eines nicht beklagen: über fehlende Spannung.