Die freie Lektorin, Redakteurin und Dozentin hielt in ihrem Workshop "Freies Lektorat heute" ein flammendes Plädoyer für Netzwerke. Vielleicht hätte sie das vor diesem Zuschauerkreis gar nicht so betonen müssen. Denn was die Jungen Verlagsmenschen auf die Beine gestellt haben, ist vorbildlich für die gesamte Buchbranche. Studenten, Volontäre, Verlagsmitarbeiter und Freiberufler arbeiten seit zwei Jahren zusammen, tauschen sich aus, treten als Experten für ihren Berufsstand auf, als Berater für den Nachwuchs. Sie stellen eigene Events auf die Beine, loben Preise aus und sind bei allen wichtigen Branchenereignissen vertreten.
Wie sie das machen? Sie machen einfach. Geschickt nutzen die derzeit 300 Mitglieder ihre Arbeitgeber, die Verlage, Universitäten und den Verband, nutzen sie als Multiplikatoren und wenn nötig als Sponsoren – ohne sich jedoch von diesen instrumentalisieren zu lassen. Professionell vertreten sie ihre Interessen, mischen mit und haben sich nicht nur durch ihre Mitgliederstärke einen Namen gemacht. Von Beginn an wurden sie kritisch beäugt. Ein gutes Zeichen. Was passiert da? Welche Interessen vertritt die Gruppe? Wie steht sie zum Verband, zum Mediacampus? Bislang haben sie sich davon nicht beirren oder ermüden lassen. Sie machen einfach – und verschenken weiter ihr Wissen.