Auf Augenhöhe mit namhaften Autoren sein, gemeinsam Bleibendes schaffen. Junge Menschen müssen träumen dürfen. In der Branche weiß jeder, dass auf den Lektor so einiges wartet, darunter viel Organisations- und Verwaltungskram. Alles nicht so sexy. Ganz zu schweigen davon, dass Prosa nur einen kleinen Teil des Buchmarkts ausmacht. Auch Kochbücher und Gartenratgeber müssen lektoriert werden. Die Wandlung des Lektors vom Partner des Autors zum Produktmanager wird häufig beklagt. Schlecht für das Produkt, sprich: Buch, sieht die Sache aber erst aus, wenn die Arbeit am Text wegen der ganzen Managerei unter den Tisch fällt. Nicht immer kann man sich dieses Eindrucks erwehren.
Eine Studie hat jetzt beleuchtet, was Lektorsein heute bedeutet. Und so sieht’s aus: Der typische Lektor ist weiblich, knapp über 40, hochgebildet und schlecht bezahlt. Dank regelmäßiger Überstunden bringt er im Jahr 21 Manuskripte zur Druckreife. Zwar führt die Betreuung der Autoren die Liste der am häufigsten ausgeübten Tätigkeiten an, aber was sich hinter "Betreuung" verbirgt, wurde nicht ermittelt. Immerhin, auf Platz 2 steht die Arbeit am Manuskript. Der Wunsch, die Literatur zu fördern, rangiert bei den befragten Lektoren übrigens weit unten, sie sehen sich eher als Diener des Verlags. Willkommen in der Realität!
Mehr über die Studie lesen Sie in Börsenblatt Heft 30, Seite 24.