Manche Homepagebetreiber sind stolz auf Ihre hohe Verweilzeit. Sie meinen, dass die Inhalte ihrer Website so spannend sind, dass die Nutzer sich vor Begeisterung nicht davon losreißen können. Das Gegenteil ist oft der Grund: Die Nutzer suchen viel zu lange, finden nichts und sind frustriert. Keiner surft gerne durchs Internet. Das Web ist ein Automat, um bestimmte Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen. Machen Sie es den Menschen leicht, die gewünschten Informationen zu finden. Das gilt übrigens umso mehr für Landingpages. Das sind diejenigen Seiten, auf die Besucher im Rahmen teurer Werbekampagnen gelotst werden.
Die drei Gebote für die Gestaltung
Einfachheit: Die meisten Nutzer sind mit der Fülle an Informationen auf einer Website überfordert. Werfen Sie alles von einer Webseite herunter, was überflüssig oder nur für sehr wenige Besucher relevant ist. Gestalten Sie die Webseite möglichst schlicht und einfach.
Gefälligkeit: Die Inhalte einer Website sollten klar strukturiert und gegliedert sein. Klare Linien und Formen erhöhen die Übersichtlichkeit. Freizeilen strukturieren Texte. Tabellen können mit Rahmen oder Farbflächen übersichtlicher gemacht werden.
Standards nutzen: Nutzer wissen, wie Sie Webseiten nutzen sollen. Die Erfahrungen werden bei großen reichweitenstarken Websites gemacht. Orientieren Sie sich daher in Gestaltung und Wortwahl an diesen Seiten. Die Begriffe Impressum und Newsletter sind gelernt. Alle großen Versandhändler bezeichnen den virtuellen Einkaufswagen als Warenkorb. Damit schaffen sie einen Standard, an dem Sie sich besser orientieren sollten, wenn Ihre Besucher klarkommen sollen.
Die vier häufigsten Fehler
Flash-Intro: Wer im Web surft, will möglichst bequem und schnell an Informationen kommen. Jeder überflüssige Klick vergrault die Hälfte der Besucher. Eine Vorschaltseite vor der eigentlichen Startseite ist der sichere Garant dafür, dass nicht mehr alle Besucher den Weg zu Ihnen finden. Viele brechen ab und surfen woanders weiter.
Lesbarkeit: Die Schriftgröße sollte zur Zielgruppe passen: Ältere haben oft Probleme mit zu kleiner Schrift, aber auch für Jüngere ist es angenehmer, wenn die Schrift so ist, wie man es von anderen Webseiten kennt. Google verwendet für Überschriften zwölf Pixel Schrifthöhe und für den Text zehn Pixel. Auch bei Amazon sind normale Buchstaben zehn Bildpunkte hoch. Kleinere Schriftgrößen sind nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Und natürlich sollte die Schrift kontrastreich sein. Zwar muss es nicht immer Schwarz auf Weiß sein, aber es sollte auch nicht dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Untergrund sein.
Hyperlinks: Das Schöne an Webseiten: Jegliche Details können ausgeblendet werden und werden erst durch den Klick auf einen Hyperlink gezeigt. So bleibt die Seite übersichtlich und trotzdem kann eine unendliche Detailfülle auf Abruf angeboten werden. Dazu ist es aber unbedingt nötig, dass der Nutzer die Hyperlinks auch sofort erkennt. Früher waren alle Texte schwarz und alle Hyperlinks blau und unterstrichen. Dieser Standard hilft, Hyperlinks schnell zu erkennen. Jedoch passt das nicht zu jedem Corporate Design. Wenn möglich, sollten Sie jedoch Hyperlinks durch eine andere Schriftfarbe und durch Unterstreichen kennzeichnen. Ebenfalls praktisch ist das Markieren bereits angeklickter Hyperlinks in einer anderen Farbe. Für den Fall dass die Wachhunde Ihrer Corporate Identity damit Probleme haben: Verweisen Sie auf Google und Amazon. Das sind die meistbesuchten Seiten im Internet und die machen es auch so.
Suchfunktion mangelhaft: Wer eine Webseite besucht, will meist etwas Bestimmtes. Dazu wird oft die Suchfunktion benutzt. Immer weniger Menschen beherrschen die Rechtschreibung. Von daher sollte jede Suchfunktion auch fehlertolerant sein. Ein Notebook-Computer sollte auch dann gefunden werden, wenn "Labtop" eingegeben wird. Vorbildlich ist es, wenn dann noch nach dem Preis, dem Alter oder anderen Kriterien sortiert werden kann. Fotos sind ebenfalls hilfreich. Wenn Ihre Suchfunktion mangelhaft ist, bauen Sie doch die Google-Suche in Ihre Seite ein.
Torsten Schwarz