Kommentar

Die Generation "sowohl als auch"

12. August 2010
Redaktion Börsenblatt
Ein Glück, die Kinder lesen noch (immer noch!). Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte kommentiert die Kidsverbraucheranalyse.

Bei den Sechs- bis 13-Jährigen steht gedruckter ­Lesestoff hoch im Kurs, wenngleich Zeitschriften besser wegkommen als Bücher. Und wenngleich Jungs lese­fauler sind als Mädchen (siehe Seite 8). Zugleich beherrscht der Nachwuchs die gesamte Klaviatur der elektronischen Medien. Es geht also beides, ein Glück!
Interessant an der diesjährigen Umfrage: Erstmals wurden in die Erhebung auch deutschsprachige Ausländer einbezogen; damit liefert die Analyse ein umfassenderes Bild der jungen Zielgruppen in Deutschland als in den Jahren zuvor.

Ganz gleich welcher Nation die Kinder angehören: Sie werden als Kaufentscheider und Konsumenten immer wichtiger. So hat beispielsweise jedes vierte Kind beim Kauf von Computern und Unterhaltungselektronik ein Wörtchen mitzureden. Die gut geölten Marketing-Maschinerien der Unternehmen führen bestens vor, wie schon die Bindung der jüngsten Kunden gelingt. Das sollten sich auch Buchhändler und Verlage vor Augen halten, ein gelungenes Beispiel: der Club der Buchhandlung SchmitzJunior in Essen, der ca. 8 500 Mitglieder zählt.

Eine interessante Zielgruppe sind die Kids auch deswegen, weil sie mit einer hohen Kaufkraft ausgestattet sind. 186 Euro hat jedes Kind pro Jahr zur Verfügung, ein erkleckliches Sümmchen. Und weil viele Kinder nicht gern sparen, fließt ein großer Teil des Geldes in den Wirtschaftskreislauf. Zeitschriften und Comics sind besonders beliebt. Ein Einstieg in die Welt der Printprodukte.