Fußball-Weltmeisterschaft und brütende Hitze haben nicht zum befürchteten Umsatzeinbruch im Buchhandel geführt. Stattdessen geht das Wechselspiel weiter: Auf einen Monat mit Umsatzrückgängen folgt einer, in dem die Einnahmen nach oben klettern – zu beobachten ist das bereits seit Jahresbeginn.
Umsatzsteigerung für Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser
Um 2,1 Prozent ist der Umsatz über die Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser im Juli im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das zeigen die Berechnungen des Branchen-Monitors Buch, der im Auftrag des Börsenvereins von Media Control GfK International erstellt wird. Nach sieben Monaten bewegen sich die kumulierten Umsätze damit nur noch um 0,2 Prozent unter denen des Vorjahres.
Selbst der Sortimentsbuchhandel konnte im Juli sein Niveau halten. Die Veränderung im Bargeschäft betrug 0,1 Prozent. Allerdings ist die Lücke im Gesamtjahr weiterhin deutlich größer als bei der Betrachtung aller Vertriebswege: Das Minus im Sortiment liegt immer noch bei 3,5 Prozent. Der Rechnungsumsatz entwickelte sich im Juli um 1,9 Prozent nach oben.
Taschenbücher gewinnen – Hörbücher verlieren
Zählt man alle Vertriebswege zusammen, gewannen die Taschenbücher mit 3,2 Prozent am meisten hinzu (siehe Grafik). Hard- und Softcover erwirtschafteten zwei Prozent mehr als im Vorjahr, Hörbücher / Audiobooks mussten ein Minus von 4,2 Prozent hinnehmen. Im stationären Sortiment fuhren die Audiobooks sogar ein Minus von 7,7 Prozent ein.
Belletristik erfolgreichste Warengruppe
Bei den Warengruppen schnitt über die drei Vertriebswege hinweg die Belletristik am besten ab. Die Steigerung bei diesem Genre lag bei nahezu zehn Prozent. Keine andere Warengruppe zeigt sich so erfolgreich. Profitiert hat die schöngeistige Literatur sicherlich von der Ferienzeit, die zum Schmökern einlädt. Die schönsten Wochen des Jahres kommen auch dem Segment Reise entgegen. Bücher zu diesem Thema haben 1,2 Prozent wettgemacht.
Auf der Verliererseite stehen Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik, die ihren Vorjahreswert um fast zehn Prozent verfehlt haben. Gleiches gilt für Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft, die rund acht Prozent einbüßten. Nahezu den Stand des Vorjahres haben Kinder- und Jugendbücher gehalten, hier lautet die Monatsbilanz: minus 0,2 Prozent.
Christina Schulte