GfK-Studie

DVD-Käufer im Buchhandel

12. August 2010
Redaktion Börsenblatt
Das DVD-Geschäft hat für das Sortiment so seine Tücken – was auch daran liegen könnte, dass keiner genau weiß, was die Kunden eigentlich wollen. Ergebnisse einer GfK-Studie.
Jeder vierte Kunde, der eine Buchhandlung betritt, interessiert sich auch für DVDs – rein statistisch sieht die Quote sogar noch ein wenig besser aus (29 Prozent). Gemessen daran, fällt der Umsatz allerdings nach wie vor bescheiden aus. Rund 46 Millionen Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr im Buchhandel für Filme ausgegeben, was etwa 20 Prozent ihrer Gesamtausgaben für Videos entspricht. Und die lagen 2009 bei immerhin 229 Millionen Euro (Quelle: GfK Panel Services Deutschland).

Pluspunkte des Buchhandels: Service, Beratung und Atmosphäre

Zwischen Soll und Haben klafft also eine enorme Lücke. Dabei ist der Graben, der zu überbrücken ist, gar nicht besonders tief. Denn wie eine GfK-Umfrage von Ende 2009 zeigt, bewerten DVD-Käufer den Buchhandel in vielen Punkten deutlich positiver als andere Vertriebswege – etwa beim Service, bei Beratung und Atmosphäre. Auch die Option, Filme über Nacht bestellen zu können, kommt gut an.

Wo es aus Konsumenten-Sicht indessen noch hapert:

  • an Informationen über spezielle Angebote und Aktionen – sowie über die Geschichte des Films; an der Möglichkeit, sich direkt im Laden einen visuellen Eindruck vom Film zu verschaffen (Ausschnitte);
  • an der Präsentation. Den Kunden fällt es schwer, Neuheiten auf einen Blick von älteren Titeln zu unterscheiden;
  • an der Auswahl. Von den Filmen, die sie interessierten, seien nur wenig da, antworten die Umfrageteilnehmer. Sie würden sich insgesamt mehr Titel im Buchhandelsregal wünschen.

Am liebsten "Made in Germany"

Das Angebot ist zu klein und obendrein falsch gewichtet? Zumindest dieses Problem lässt sich leicht lösen: Bei der Frage: "Was müsste geschehen, damit Sie öfter Filme im Buchhandel kaufen?", zeigte sich ganz deutlich, dass die Kunden deutsche Eigenproduktionen favorisieren. Was die 2,1 Millionen Menschen, die bereits heute DVDs im Buchhandel kaufen, antreibt: Sie suchen entweder ein Geschenk oder interessieren sich für die Geschichte des Films. Und sie lassen sich auch vom Preis verführen (siehe Grafik). Fast so wie beim Buch.      

Tamara Weise