Thalia Werbeaktion für den E-Reader

Zukunftsleser gesucht

23. August 2010
Redaktion Börsenblatt
Die multimediale Ausstellung des Buchhandelsfilialisten Thalia zum E-Reading macht heute am Kölner Neumarkt Station. Bei der Aktion können sich Kunden über die unterschiedlichen Facetten des digitalen Lesens informieren und schriftlich oder vor der Kamera ein Statement abgeben, wie sie sich die Zukunft des Buches vorstellen. Stephan Eppinger hat sich vor Ort umgeschaut:

Die Vorstellungen über die Zukunft des Lesens gehen in Köln weit auseinander. So kann sich ein junger Mann vorstellen, dass es statt Open-Air-Kinos auch Open-Air-Lese-Events geben könnte. „Im Gras liegen und am Himmel ein Buch zu lesen, das würde mir gefallen." Dass man eigene Ideen direkt beim Lesen in einen Roman einbringen kann, wäre der Wunsch einer älteren Frau.

Unmittelbar hinter dem Eingangs- und Kassenbereich ist im Erdgeschoss ein Stand aufgebaut mit Informationsmaterialien zur Aktion ZukunftLeser und Gewinnspielkarten – denn es gibt einen der neuen E-Reader zu gewinnen, die bei Thalia im Oktober auf den Markt kommen. In einer Video-Kabine kann man auch vor der mitgebrachten Kamera seine Meinung zu E-Books kundtun. Auf einem großen Monitor sind Beiträge zur Geschichte des Lesens und Schreibens von der Höhlenmalerei bis zum E-Book zu sehen, Schriftsteller wie Frank Schätzing geben Statements ab. „Warum soll ich zu Hause nicht gemütlich in einem Buch blättern und, wenn ich später unterwegs bin, einfach im E-Reader weiter lesen?", fragt sich etwa Kultautor Sebastian Fitzek auf dem Bildschirm.

 

Trotz des Fortschritts in der digitalen Welt sind sich die meisten der Befragten sicher, dass auch das klassische Buch noch Zukunft hat. Am Vormittag und bis zur Mittagszeit sind meist ältere Leute in der Filiale – zu Ferienzeiten stehen die Schüler mit Sicherheit später auf und trollen sich am Nachmittag in die Stadt.

 

Positive Erfahrungen mit dem E-Book hat die stellvertretende Leiterin der Kölner Thalia-Filiale am Neumarkt, Katharina Leyendecker, gemacht. „Köln ist eine Medienstadt und die Leute sind sehr offen für Neues. Außerdem sind unsere Mitarbeiter bei diesem Thema sehr motiviert", freut sich Leyendecker über die gute Nachfrage. Ein Grund dafür sei, dass Leser mit dem E-Reader Platz sparen können. Leute, die im Ausland lebten und deutsche Literatur lesen wollten, hätten früher einen ganzen Koffer mit Büchern mitnehmen müssen, heute reiche der E-Reader. Positiv werde auch die Möglichkeit, die Schrift zu vergrößern, gewertet, weil so gerade bei älteren Menschen die Leselupe wegfalle.

Kaufen könne man den E-Reader in der Buchhandlung, erfährt man am Neumarkt. Die E-Books werden dann über die Homepage von Thalia heruntergeladen. Für manchen Kunden ist das noch etwas ungewohnt: „Wir haben immer mal Menschen, die sich erkundigen, wo denn hier die E-Books im Regal stehen", sagt Leyendecker.

Sie selbst bevorzugt derzeit noch das klassische Buch, interessiert sich aber auch für den E-Reader. „Ich pendle täglich zwischen Bonn und Köln und sehe immer häufiger Menschen, die am E-Reader Bücher lesen. Da wird es wohl Zeit, sich neu zu orientieren", sagt Leyendecker. Sie möchte aber auch in Zukunft nicht ganz auf die analoge Buchwelt verzichten.