Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

Deutschland knausert bei der Bildung

8. September 2010
Redaktion Börsenblatt
Bei der Zahl der Hochschulabsolventen und bei den Bildungsausgaben schneidet Deutschland im internationalen Vergleich schlecht ab. Das geht aus der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" hervor.

Die Zahl der Hoch- und Fachhochschulabsolventen wuchs danach zwischen 2000 und 2008 zwar um mehr als ein Drittel auf 260.000 pro Jahr. Ihr Anteil an einem Jahrgang stieg dadurch von 18 auf 25 Prozent. Im OECD-Mittel wuchs der Anteil der Hochqualifizierten dagegen im gleichen Zeitraum von 28 auf 38 Prozent. Allerdings stieg die Zahl der Studienanfänger in den vergangenen Jahren in Deutschland ebenfalls an, weshalb die Akademikerzahl weiter wachsen dürfte. Im Wintersemester 2009/2010 nahmen laut Bundesbildungsministerium 43 Prozent eines Jahrgangs ein Studium auf.

Die Bildungsausgaben sind in Deutschland im internationalen Vergleich weiter niedrig. Die gesamten öffentlichen und privaten Ausgaben für Bildungseinrichtungen lagen laut OECD in Deutschland im Jahr 2007 bei 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Unter den OECD-Ländern, für die entsprechende Zahlen vorlagen, gaben nur die Slowakei, Tschechien und Italien einen geringeren Anteil der Wirtschaftsleistung für Bildung aus. Bei den Spitzenreitern USA, Korea und Dänemark lag der Anteil bei mehr als sieben Prozent des BIP.