Fast zwei Drittel aller kommunalen Bibliotheken müssen einer neuen Umfrage zufolge sparen – sie haben weniger Geld, um Bücher einzukaufen, sie verkürzen ihre Öffnungszeiten, streichen ihre Veranstaltungsprogramme zusammen und entlassen Personal. Kurzum: Sie verlieren Publikum. Denn wer geht schon noch in eine Bibliothek, in der es kaum noch Neues zu entdecken gibt und Inspiration ausbleibt, deren Einrichtung angestaubt wirkt und wo es an Mitarbeitern mangelt. Das mag nicht beabsichtigt sein, in Kauf nehmen es die Kulturchefs der Städte und Gemeinden jedenfalls. Statt mit so plumpem Strich den Rotstift anzusetzen, sollten sie besser einmal genau auf die Folgen schauen – und an tragfähigen, kreativen Konzepten arbeiten. Wer an den Bibliotheken spart, spart an Bildung.