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Vorstellung des Buches "Einigkeit. Und Recht. Und Freiheit. 20 Blicke auf unser Land"

21. September 2010
Redaktion Börsenblatt
Der Herder-Verlag hat heute zur Vorstellung des Buches "Einigkeit. Und Recht. Und Freiheit. 20 Blicke auf unser Land" von Bundestagspräsident Norbert Lammert in die Räume des Berliner Büros des Börsenvereins eingeladen.

Bundestagspräsident Lammert reflektiert in diesem neuen Buch zum zwanzigjährigen Jubiläum der Wiedervereinigung über die geschichtlichen und gesellschaftsstrukturierenden Faktoren, die das heutige demokratische Deutschland bestimmen und stabil halten. Zwanzig Kapitel führen vom Innenleben – „Ossies und Wessies", Weimar bis Adenauer, Verhältnisse von Politik zu Medien, Religion, Kultur etc. – ins Außenleben der Europäischen Union.

Laudator Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburgs und Lammert in persönlicher Freundschaft verbunden, empfahl das Buch als „gut durchdacht und überlegt", viel Dauerhaftes sei zwischen den Zeilen zu finden.

Lammert selbst trieb beim Erstellen dieser „Auftragskomposition" seitens des Verlegers Manuel Herder der Gedanke an, dass das heutige Deutschland und Europa nicht begreifbar seien ohne ihre Geschichte. Der Bäckermeistersohn aus dem Ruhrgebiet erinnert sich noch „sehr lebhaft an den Tag, als der Mauerbau begann; es war in den Ferien". Ähnlich selbstverständlich, wie er die Teilung Europas erlebt habe, erlebe die jetzige junge Generation das wiedervereinigte Deutschland.

Im von Manuel Herder moderierten Gespräch verdeutlichte Juncker, dass das Interesse anderer Staaten an der innerdeutschen Befindlichkeit groß sei, da letztere sich auf die europäischen Nachbarn nicht immer freundlich ausgewirkt habe. Die deutsche Wiedervereinigung bezeichnete Juncker, dessen Vater als junger Luxemburger von den Deutschen zwangsrekrutiert wurde, als Glücksfall der Geschichte. Erst seither hätten die Deutschen zu Souveränität und Normalität gefunden, ohne Komplexe und ohne Anderen auf die Füße zu treten.

Lammert wies darauf hin, dass sich die Meinungsbildungsprozesse verändert hätten: Außenpolitik werde nicht mehr nur exekutiv ausgeübt, sondern es gebe eine Parlamentarisierung im europäischen Kontext, etwa im Zuge der Rechteübertragungen der EU. Juncker seinerseits bedauerte, dass das Interesse am Anderen, die Neugier auf die europäischen Partner, abgenommen habe.

Elisabeth Grün