Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, nahm den mit 25.000 Euro dotierten Preis für "Drei starke Frauen" (Suhrkamp Verlag, 2010) gestern Abend im Berliner Haus der Kulturen der Welt entgegen, Claudia Kalscheuer, die den Roman aus dem Französischen übersetzte, erhielt 10.000 Euro.
Die Jury lobte, der Roman sei „ein subtiles, dicht geschriebenes, ins seiner sprachlichen Ausgestaltung einen starken Sog entfaltendes Buch über gestörte Beziehungen, emotionale Abhängigkeiten, unerhörte Abgründe innerhalb familiärer Beziehungen".
In ihrer kurzen, auf Deutsch formulierten Dankesrede betonte NDiaye, die seit 2007 mit ihrer Familie in Berlin lebt, wie wichtig es sei, dass die Auszeichnung auch die Arbeit des Übersetzers würdige. Die Bücher von NDiaye verlangten ihr alles ab, formulierte im Anschluss Claudia Kalscheuer, es seien "die schönsten und zugleich schwierigsten Werke", die sie bislang habe übersetzen dürfen.